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Diu krône ist elter…

Von

Diu krône ist elter danne der künec Philippes sî:
dâ mugent ir alle schouwen wol ein wunder bî,
wie si ime der smit sô ebene habe gemachet.
sîn keiserlîchez houbet zimt ir alsô wol,
daz si ze rehte nieman guoter scheiden sol:
ir dewederz daz ander niht enswachet.
si liuhtent beide ein ander an,
daz edel gesteine wider den jungen süezen man:
die ougenweide sehent die fürsten gerne.
swer nû des rîches irre gê,
der schouwe wem der weise ob sîme nacke stê:
der stein ist aller fürsten leitesterne

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Gedicht: Diu krône ist elter... von Walther von der Vogelweide

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Diu krône ist elter…“ von Walther von der Vogelweide beschäftigt sich mit der Thematik der königlichen Macht und der Einheit von Herrschaft und Krone. Es preist die historische Kontinuität und die symbolische Bedeutung der Krone, indem es sie als älter und bedeutsamer als den König Philipp selbst darstellt. Der Dichter nutzt dabei eine beschreibende und wertschätzende Sprache, um die Harmonie zwischen Krone und Herrscher zu betonen und die Bedeutung des Reichssymbols hervorzuheben.

Im ersten Abschnitt wird die „krône“ als älter als der König Philipp beschrieben, was ihre lange Tradition und ihre tiefe historische Verwurzelung unterstreicht. Der Dichter betont die handwerkliche Perfektion, mit der die Krone gefertigt wurde. Dies ist ein Hinweis auf die göttliche Einsetzung und die Bedeutung der Herrschaft, die durch die Krone verkörpert wird. Der zweite Teil des Gedichts beschreibt die perfekte Übereinstimmung zwischen Krone und Herrscher, wobei hervorgehoben wird, dass sie untrennbar miteinander verbunden sind. Die Zeilen „sîn keiserlîchez houbet zimt ir alsô wol, / daz si ze rehte nieman guoter scheiden sol“ betonen diese Einheit, die als unauflösbar dargestellt wird.

Die poetische Sprache Walhers unterstreicht die Wertschätzung für die Macht und die Symbolik der Krone. Die Zeile „si liuhtent beide ein ander an, / daz edel gesteine wider den jungen süezen man“ unterstreicht die gegenseitige Aufwertung, die die beiden Pole – die Krone und den König – erfahren, sie lassen einander leuchten. Die Metapher des „Leitsterns“ im letzten Vers verdeutlicht die zentrale Bedeutung der Krone für alle Herrscher. Sie dient als Orientierungspunkt, als moralischer und politischer Kompass für die Führung des Reichs.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht eine Huldigung an die königliche Würde und die Macht der Tradition ist. Es feiert die Einheit zwischen Krone und König als untrennbare Symbole der Herrschaft und des Reiches. Durch die Beschreibung der Perfektion und des Leuchtens von Krone und König wird eine starke politische Botschaft vermittelt: Die Krone ist das Fundament der Herrschaft, und ihre Bedeutung für die Stabilität und den Wohlstand des Reiches ist von zentraler Bedeutung.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.