Mal ist mir alles astral
Und mal so ganz egal.
Ich kenne den längsten Strahl
Und auch das Jammertal,
Wo ich beinah nicht hingehöre.
O du Zappelpappeljöhre!
Die Zappelpappeljöhre
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Die Zappelpappeljöhre“ von Paul Scheerbart ist eine kurze, spielerische und fast schon dadaistische Auseinandersetzung mit der eigenen Gefühlswelt und der Wahrnehmung der Welt. Es präsentiert eine abwechselnde Stimmung, die von kosmischer Verbundenheit bis hin zu völliger Gleichgültigkeit schwankt. Die Verwendung ungewöhnlicher Wörter wie „Zappelpappeljöhre“ deutet auf eine gewisse spielerische Absicht des Autors hin und unterstreicht den Eindruck einer skurrilen, fast kindlichen Sicht auf die Welt.
Die ersten vier Zeilen skizzieren ein Auf und Ab der Gefühle, eine innere Zerrissenheit. „Mal ist mir alles astral / Und mal so ganz egal“ illustriert diese Polarität eindrucksvoll: Die kosmische Weite des „astral“ kontrastiert mit der emotionslosen Leere des „ganz egal“. Der Dichter scheint sowohl die höchsten Höhen als auch die tiefsten Tiefen menschlichen Erlebens zu kennen. „Ich kenne den längsten Strahl / Und auch das Jammertal“ deutet auf eine umfassende Erfahrung der Welt hin, in der sowohl Licht als auch Schatten, Freude und Leid ihren Platz haben.
In der fünften Zeile kommt ein Gefühl der Fremdheit zum Ausdruck: „Wo ich beinah nicht hingehöre.“ Dies legt nahe, dass der Dichter sich entweder von der Welt entfremdet fühlt oder eine Erfahrung von Isolation gemacht hat, die ihn dazu veranlasst, seine eigene Zugehörigkeit in Frage zu stellen. Diese Zeile kann auch als eine Art Sehnsucht interpretiert werden, als Wunsch, irgendwo dazuzugehören.
Die letzte Zeile, „O du Zappelpappeljöhre!“, ist der Höhepunkt des Gedichts. Sie ist eine Ansprache an ein unbekanntes, möglicherweise erfundenes Wesen oder eine Idee. Das Wort „Zappelpappeljöhre“ entzieht sich jeglicher klaren Definition und scheint als eine Art Chiffre für das Unbekannte, das Unkontrollierbare oder die kindliche Neugier zu stehen. Es fungiert als eine Art Anker, der das gesamte Gedicht zusammenhält und ihm eine spielerische, fast schon verrückte Note verleiht.
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Lizenz und Verwendung
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