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Die ersten Höschen

Von

Der Schneidermeister Piekenich
Ist ein geschickter Mann,
Er kommt und mißt dem Peterle
Die ersten Hosen an.

Er nimmt sein Buch und Metermaß,
Schreibt sich die Zahlen auf,
Und wenn der Bub nicht stille steht,
Kriegt er eins hinten drauf.

„Du lieber Meister Piekenich,
Mach die Hosen schön,
Ich will ja unter den Linden
Damit spazieren gehn.

Und alle kleinen Jungens
Gucken nach mir hin
Und sehn an meinen Höschen,
Das ich auch ein Junge bin!“

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Die ersten Höschen von Paula Dehmel

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Die ersten Höschen“ von Paula Dehmel beschreibt auf humorvolle Weise den stolzen Moment, wenn ein kleiner Junge seine erste Hose bekommt. Das Gedicht ist in vier Strophen aufgebaut, die jeweils aus vier Versen bestehen und ein einfaches Reimschema (ABAB) aufweisen, was den kindlichen Charakter des Gedichts unterstützt. Es fängt mit der Vorstellung des Schneidermeisters Piekenich an, der die Aufgabe hat, dem kleinen Peterle die Hose zu vermessen.

Die zweite Strophe zeigt, wie die Messung verläuft und unterstreicht dabei spielerisch die Ungeduld des Kindes. Der Schneider notiert die Maße und droht mit einer kleinen Strafe, was die Szene auflockert und ein Bild von der kindlichen Unruhe zeichnet. Diese Szene spiegelt die typischen Herausforderungen im Umgang mit Kindern wider, was die Geschichte für Eltern und Kinder gleichermaßen nachvollziehbar macht.

In der dritten Strophe offenbart der kleine Peterle seine Absicht und seine Erwartungen an die neue Hose. Er bittet den Schneider, die Hose „schön“ zu machen, weil er sie stolz in der Öffentlichkeit präsentieren möchte. Hier wird das kindliche Bedürfnis nach Anerkennung und die Freude am eigenen Status als „großer Junge“ deutlich. Die Zeilen zeigen, wie wichtig es für Kinder ist, sich in der Gesellschaft zu beweisen und sich an anderen zu messen.

Die letzte Strophe verstärkt das kindliche Selbstbewusstsein und die Freude über die neuen Höschen. Peterle stellt sich vor, wie er unter den Linden spaziert und von den anderen Jungen bewundert wird. Dies verdeutlicht, wie sehr sich das Kind nach sozialer Akzeptanz und dem Gefühl der Zugehörigkeit sehnt. Das Gedicht endet mit einem fröhlichen Ausblick auf die Zukunft des kleinen Peterle und seiner neuen Hose, die ihm hilft, seinen Platz in der Welt zu finden.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.