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Der Sommer [2]

Von

Wenn dann vorbei des Frühlings Blüte schwindet,
So ist der Sommer da, der um das Jahr sich windet.
Und wie der Bach das Tal hinuntergleitet,
So ist der Berge Pracht darum verbreitet.
Dass sich das Feld mit Pracht am meisten zeiget,
Ist, wie der Tag, der sich zum Abend neiget;
Wie so das Jahr verweilt, so sind des Sommers Stunden
Und Bilder der Natur dem Menschen oft verschwunden.

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Gedicht: Der Sommer [2] von Friedrich Hölderlin

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Sommer“ von Friedrich Hölderlin, ist eine kurze Beschreibung des Übergangs vom Frühling zum Sommer und der damit verbundenen Veränderungen in der Natur. Es zeichnet sich durch eine einfache Sprache und klare Bilder aus, die die Vergänglichkeit und den Kreislauf der Jahreszeiten thematisieren. Die Metaphorik ist zentral, indem der Sommer als eine sich „um das Jahr windende“ Kraft dargestellt wird, die das Erblühen des Frühlings ablöst.

Die Verse beschreiben zunächst das Vergehen des Frühlings und das Erscheinen des Sommers, wobei der Blick auf die Landschaft und die natürlichen Elemente gelenkt wird. Das Bild des „Baches“ der „hinuntergleitet“ und die „Berge“ die „Pracht“ verbreiten unterstreichen die Weite und Schönheit der sommerlichen Natur. Diese Beschreibung dient als Grundlage für die anschließende Reflexion über die Vergänglichkeit, denn es zeigt, wie die Natur ihren Höhepunkt erreicht und dann dem Abend und dem nachfolgenden Winter entgegensehen muss.

Hölderlin vergleicht das Vergehen der Jahreszeiten mit dem Tag, der sich dem Abend zuneigt, und betont damit die Flüchtigkeit der Zeit. Die letzten beiden Zeilen deuten darauf hin, dass der Mensch oft die Schönheit und die Veränderungen der Natur übersieht, was auf die rasche Bewegung der Zeit und die Unfähigkeit des Menschen, die volle Schönheit zu erfassen, hinweist. Dies kann als Mahnung verstanden werden, die Natur bewusster wahrzunehmen und die gegenwärtigen Momente zu schätzen.

Insgesamt ist das Gedicht eine einfache, aber tiefgründige Reflexion über den Kreislauf der Natur, die Vergänglichkeit und die menschliche Wahrnehmung. Es ist ein Beispiel für Hölderlins Naturbetrachtung, die sowohl die Schönheit als auch die Endlichkeit des Lebens thematisiert und den Leser dazu anregt, über die eigene Beziehung zur Natur und zur Zeit nachzudenken.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.