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Der Frühling [7]

Von

Der Tag erwacht, und prächtig ist der Himmel,
Entschwunden ist von Sternen das Gewimmel,
Der Mensch empfindet sich, wie er betrachtet,
Der Anbeginn des Jahrs wird hoch geachtet.

Erhaben sind die Berge, wo die Ströme glänzen,
Die Blütenbäume sind, als wie mit Kränzen,
Das junge Jahr beginnt, als wie mit Festen,
Die Menschen bilden mit Höchsten sich und Besten.

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Gedicht: Der Frühling [7] von Friedrich Hölderlin

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Frühling“ von Friedrich Hölderlin feiert die Erneuerung und Erhabenheit des Frühlings und reflektiert die Harmonie zwischen Natur und Mensch. Das Gedicht beginnt mit einem Aufbruch des Tages, der den Himmel prächtig erscheinen lässt. Der Autor beschreibt den Übergang von der Nacht, in der die Sterne verschwinden, hin zum hellen Tag, der die Schönheit der Natur offenbart und die Menschheit dazu anregt, ihre eigene Existenz und die Schönheit um sie herum wahrzunehmen. Der „Anbeginn des Jahrs“ wird dabei „hoch geachtet“, was die Bedeutung des Frühlings als Neubeginn hervorhebt.

In der zweiten Strophe geht die Beschreibung in die Natur über, wo die „Berge“ erhaben erscheinen und die „Ströme glänzen“. Die Metapher der „Blütenbäume“ als „wie mit Kränzen“ symbolisiert die festliche Stimmung und die Pracht des Frühlings. Diese Bilder erzeugen eine Atmosphäre der Freude und des Überflusses, die typisch für die Jahreszeit ist. Das Gedicht greift die Einheit von Mensch und Natur auf, indem es andeutet, dass das junge Jahr von „Festen“ begleitet wird.

Die Verbindung von Natur und Mensch, die in der ersten Strophe angedeutet wurde, wird in der zweiten weiter vertieft. Der „Mensch“ wird als Teil der natürlichen Ordnung betrachtet und in eine Verbindung mit dem „Höchsten“ und „Besten“ gebracht. Der Mensch kann sich in dieser erhabenen Umgebung selbst reflektieren und seine eigene Existenz sowie die Schönheit der Natur wahrnehmen und wertschätzen. Diese Aussage deutet auf eine tiefe Verbundenheit des Menschen mit der Natur und einer harmonischen Beziehung zwischen dem Irdischen und dem Göttlichen hin.

Hölderlin nutzt eine einfache, klare Sprache und einen regelmäßigen Reimrhythmus, um eine Atmosphäre der Ruhe und des Gleichgewichts zu schaffen. Die kurzen Verse und die prägnanten Bilder verstärken die Wirkung des Gedichts und laden den Leser ein, die Schönheit des Frühlings zu genießen. Die Beschreibung der Natur dient nicht nur der Ästhetik, sondern auch dazu, eine tiefe Reflexion über die menschliche Existenz und die Beziehung zur Umwelt anzuregen. Das Gedicht ist eine Ode an die Schönheit und Erneuerung des Frühlings und ein Appell an die Harmonie zwischen Mensch und Natur.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.