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Bona nox!

Von

Bona nox!
Bist a rechter Ochs,
Bona notte,
Liebe Lotte,
Bonne nuit,
Pfui, pfui,
Good night, good night,
Heut′müß ma no weit,
Gute Nacht, gute Nacht,
′s wird höchste Zeit,
Gute Nacht,
Schlaf fei′ g′sund und
Bleib′recht kugelrund!

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Gedicht: Bona nox! von Wolfgang Amadeus Mozart

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Bona Nox!“ von Wolfgang Amadeus Mozart präsentiert sich auf den ersten Blick als ein humorvolles und leichtfüßiges Abschiedslied, das in mehreren Sprachen „Gute Nacht“ wünscht. Die vermeintliche Harmlosigkeit des Inhalts steht jedoch in einem interessanten Kontrast zur Verwendung des derben Ausdrucks „Bist a rechter Ochs“ (Du bist ein rechter Ochse), der eine unerwartete und humoristische Wendung in das Gedicht bringt.

Die Verwendung verschiedener Sprachen – Latein („Bona Nox“), Italienisch („Bona Notte“), Französisch („Bonne Nuit“) und Englisch („Good Night“) – suggeriert eine kosmopolitische Atmosphäre und den Wunsch, sich von einem breiten Publikum zu verabschieden. Gleichzeitig erzeugt die abrupte Mischung dieser Sprachen mit dem bayerischen Dialekt und der unflätigen Bemerkung einen komischen Effekt. Der Kontrast zwischen der förmlichen, höflichen Verabschiedung in Fremdsprachen und dem direkten, fast beleidigenden Kommentar in der Muttersprache verstärkt den humoristischen Charakter des Gedichts.

Das Gedicht spielt mit Erwartungen und Konventionen. Während man ein sanftes, melodisches Schlaflied erwarten würde, überrascht Mozart mit einem vulgären Einschub, der die formale Struktur aufbricht. Die abschließenden Wünsche nach einem gesunden Schlaf und einem „kugelrunden“ Aussehen verstärken den ironischen und parodistischen Charakter des Gedichts noch weiter. Es ist denkbar, dass das Gedicht als eine Art humorvoller Insider-Witz für einen bestimmten Kreis von Freunden oder Bekannten gedacht war.

Letztendlich ist „Bona Nox!“ mehr als nur eine simple Gute-Nacht-Wünschung. Es ist ein kleines, freches Sprachspiel, das mit den Erwartungen des Publikums bricht und durch den unerwarteten Einsatz von Vulgarität und Dialekt einen humorvollen Effekt erzielt. Das Gedicht ist ein Zeugnis für Mozarts spielerische Ader und seine Fähigkeit, auch in scheinbar trivialen Texten eine überraschende Tiefe und Komplexität zu erzeugen.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.