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bfirr bfirr…

Von

bfirr bfirr
ongog
rorr sss
dumpa
feif dirri
chu gaba
raur
ss

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Gedicht: bfirr bfirr... von Hugo Ball

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „bfirr bfirr…“ von Hugo Ball ist ein bemerkenswertes Beispiel für Dadaistische Dichtung, die sich von konventionellen literarischen Konventionen radikal distanziert. Das Werk besteht aus einer Anreihung scheinbar sinnloser Wörter und Lautmalereien, die jegliche narrative Struktur oder klare Bedeutung ablehnen. Stattdessen konzentriert sich Ball auf die reine Klanglichkeit der Sprache und die Befreiung von jeglicher begrifflicher oder logischer Kontrolle.

Die Auswahl der Wörter und Silben wie „bfirr“, „ongog“, „rorr“ oder „dumpa“ erweckt den Eindruck einer spielerischen und anarchischen Herangehensweise an die Sprache. Die Wiederholung von Lauten und die rhythmische Anordnung, die durch die Verszeilen entsteht, erzeugen einen musikalischen Effekt, der eher an ein improvisiertes Klangspiel erinnert als an ein klassisches Gedicht. Ball scheint hier die Sprache von ihrem traditionellen Zweck der Kommunikation zu befreien und sie in ein rein ästhetisches Objekt zu verwandeln. Der Leser wird dazu eingeladen, die Klänge und die Rhythmen zu erleben, ohne nach einer bestimmten Bedeutung zu suchen.

Die Dadaisten, darunter auch Hugo Ball, lehnten die bürgerliche Kunst und Kultur, insbesondere die etablierten literarischen Formen und Inhalte, ab. In diesem Gedicht findet sich ein Ausdruck dieser Ablehnung. Durch die Verwendung von Nonsens-Wörtern und die Zerstörung der traditionellen Syntax wird ein Bruch mit den konventionellen Erwartungen des Lesers erzeugt. Die Abwesenheit von Sinn und Bedeutung ist dabei nicht als Mangel, sondern als bewusste Strategie zu verstehen, um die etablierten Denkweisen zu hinterfragen und das Publikum zu provozieren.

Abschließend lässt sich sagen, dass „bfirr bfirr…“ kein Gedicht im herkömmlichen Sinne ist, sondern eine performative Sprachkomposition, die die Möglichkeiten der Sprache in Frage stellt und neu definiert. Es ist ein Manifest des Dadaismus, das die Grenzen der Kunst auslotet und den Leser dazu auffordert, sich von traditionellen Erwartungen zu lösen und die reine Klanglichkeit und Ästhetik der Sprache zu genießen. Die wahre Bedeutung dieses Gedichts liegt nicht in der Übermittlung einer Botschaft, sondern in der Befreiung der Sprache von ihren konventionellen Fesseln.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.