Logo der Website, Schriftzug "Poesie Oase" mit Palmen umrandet.
, , ,

An den Morgenstern

Von

Von allen, die am Himmel sind,
Wie dich lieb′ ich nicht einen,
Mein Auge hängt, wie da ich Kind,
An deinem Glanz, dem reinen.

Noch träumend liegt der junge Tag
Auf den begrünten Matten
Und blickt, die Augen reibend, zag
Durch die gebrochnen Schatten.

Auf schwingt zu dir im Frühgesang
Mit schnellen Flügelschlägen
Die Lerche sich, und Glockenklang
Hallt feiernd dir entgegen.

Und wie, im Morgenlicht erwacht,
Die Ströme, Fluren blinken,
Seh′ ich des Lebens lange Nacht
Fern hinter mir versinken.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: An den Morgenstern von Adolf Friedrich Graf von Schack

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „An den Morgenstern“ von Adolf Friedrich Graf von Schack ist eine feinfühlige Ode an den Morgenstern, der hier als Symbol der Hoffnung, des Neubeginns und der Inspiration fungiert. Das Gedicht transportiert eine tiefe Sehnsucht nach Erneuerung und die Freude am Aufbruch in einen neuen Tag, verknüpft mit einer kindlichen Faszination für den Stern.

Die ersten beiden Strophen beschreiben die unveränderte Bewunderung des lyrischen Ichs für den Morgenstern, die bis in die Kindheit zurückreicht. Der Stern wird als „rein“ und leuchtend charakterisiert, was seine erhebende und reinigende Wirkung betont. Das Bild des jungen Tages, der noch träumend in den Schatten liegt, steht im Gegensatz zur strahlenden Präsenz des Sterns und verdeutlicht dessen Rolle als Weckruf und Wegweiser. Die „gebrochenen Schatten“ symbolisieren die Überwindung der Dunkelheit und die Ankunft des Lichts, ein zentrales Thema des Gedichts.

Die dritte Strophe bringt die Natur mit ins Spiel: Die Lerche erhebt sich im „Frühgesang“ zum Morgenstern, und der „Glockenklang“ hallt ihm entgegen. Hier wird die Natur als Zeuge und Mitstreiter des Morgensterns präsentiert. Diese Zeilen betonen die Freude und den Jubel, die mit dem Erscheinen des Sterns einhergehen. Die Verwendung von „schwingt“ und „schnellen Flügelschlägen“ erzeugt ein Gefühl von Aufbruch und Dynamik, passend zum Thema des neuen Tages.

In der letzten Strophe wird die Symbolik des Morgensterns auf das Leben übertragen. Das Erwachen im Morgenlicht, das die „Ströme, Fluren blinken“ lässt, wird mit dem Gefühl verglichen, die „lange Nacht“ des Lebens hinter sich zu lassen. Der Morgenstern wird so zu einer Metapher für Hoffnung und die Aussicht auf einen Neuanfang nach einer Zeit der Dunkelheit. Das Gedicht endet mit einem positiven Ausblick, der von Erneuerung, Freude und der Überwindung von Schwierigkeiten geprägt ist.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.