An deiner Brust
An deiner Brust ist meine Stelle,
In deinen Armen mein Asyl!
Mich warf des Sturm′s empörte Welle
An dieses bang ersehnte Ziel.
Die Gaben, die das Leben zieren,
Jedwedes Gut, das köstlich heißt,
Was ich besaß, mußt′ ich verlieren,
Daß du fortan mir Alles sei′st.
Jetzt, da ich Alles hingegeben,
Wird mir′s durch dich zurückgeschenkt,
Wenn unter wonnevollem Beben
Dein Mund auf meine Stirn′ sich senkt.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „An deiner Brust“ von Betty Paoli ist ein lyrisches Bekenntnis, das die tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit und die Hingabe an eine geliebte Person thematisiert. Es schildert die Erleichterung und das Glück, das die sprechende Person in den Armen und an der Brust ihres Partners findet, nachdem sie zuvor widrigen Umständen ausgesetzt war. Das Gedicht drückt die Erkenntnis aus, dass wahres Glück in der Liebe und der Einheit mit dem anderen Menschen liegt.
Die erste Strophe etabliert die metaphorische Bedeutung des geliebten Menschen als Zufluchtsort. Die Zeile „An deiner Brust ist meine Stelle“ verdeutlicht die zentrale Bedeutung des Partners für das Wohlbefinden des lyrischen Ichs. Die Metapher des „Sturm’s empörte Welle“ symbolisiert die Herausforderungen und Verluste im Leben, die das lyrische Ich bewältigen musste. Die Ankunft am „bang ersehnten Ziel“ – den Armen des Partners – markiert den Übergang von der Not zur Geborgenheit.
Die zweite Strophe thematisiert den Verlust von weltlichen Gütern und irdischen Werten. Die sprechende Person hat „Alles“ verloren, was sie besaß, um die innige Verbindung zu ihrem Partner zu erreichen. Dieser Verlust wird jedoch als notwendig betrachtet, da er die Grundlage für die neue, tiefere Beziehung bildet. Der Verzicht auf materielle Dinge wird durch die Gewissheit der Liebe und des Geborgenseins in den Armen des Partners mehr als ausgeglichen.
Die letzte Strophe gipfelt in der Rückgewinnung all dessen, was verloren schien. Durch die Liebe und Zuneigung des Partners wird das lyrische Ich wieder vollständig und erneuert. Die Zeile „Wird mir’s durch dich zurückgeschenkt“ verdeutlicht, dass das Gefühl der Geborgenheit und die Nähe des Partners dem lyrischen Ich das Gefühl zurückgibt, das ihm zuvor fehlte. Das „wonnevolle Beben“, das die Berührung des Mundes des Partners auf der Stirn auslöst, ist der Höhepunkt der emotionalen Vereinigung und symbolisiert das vollkommene Glück.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.