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Der Mensch ist bald vergessen

Von

Der Mensch ist bald vergessen
der Mensch vergisst so bald,
der Mensch hat nichts besessen,
er sterb‘ jung oder alt.

Der Mensch ist bald vergessen,
nur Gott vergisst uns nicht,
hat unser Herz ermessen,
wenn es in Schmerzen bricht.

Wir steigen im Gebete
zu ihm wie aus dem Tod,
sein Hauch, der uns durchwehte,
tat unserm Herzen not.

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Gedicht: Der Mensch ist bald vergessen von Achim von Arnim

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Mensch ist bald vergessen“ von Achim von Arnim reflektiert die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens und die unaufhaltsame Natur des Todes. Der erste Abschnitt stellt die Tatsache fest, dass der Mensch schnell vergessen wird und auch selbst vergisst, was er besessen hat. Diese Vergänglichkeit wird sowohl auf das Leben als auch auf das Besitzen von Dingen angewendet, was die menschliche Endlichkeit und die Bedeutungslosigkeit materieller Güter im Angesicht des Todes unterstreicht. Das Gedicht beginnt damit, die Traurigkeit und Vergänglichkeit des menschlichen Daseins zu betonen, wobei der Tod unabhängig vom Alter kommt und das Leben in seiner Endlichkeit abrupt beendet.

Der zweite Abschnitt setzt die Erkenntnis der Vergänglichkeit fort, lenkt aber den Blick auf das Göttliche. Während der Mensch schnell vergessen wird, „vergisst Gott uns nicht“. Diese Zeile suggeriert eine tiefe spirituelle Wahrheit: Das menschliche Leben mag vergänglich sein, aber Gott misst den Menschen mehr als nur in seiner physischen Existenz. Der Gedanke, dass Gott das Herz des Menschen ermessen kann, wenn es in Schmerzen bricht, stellt die Vorstellung auf, dass wahre Bedeutung und Wert nicht in der materiellen Welt zu finden sind, sondern in den emotionalen und spirituellen Erfahrungen des Menschen, besonders in Zeiten des Leidens.

Im letzten Abschnitt des Gedichts wird das Gebet als ein Mittel der spirituellen Erhebung dargestellt. Der Mensch steigt „im Gebete“ zu Gott auf, „wie aus dem Tod“, was auf die Möglichkeit hinweist, durch Gebet und spirituelle Praxis eine Form der Wiederbelebung oder Erlösung zu erfahren. Der „Hauch“ Gottes, der das Herz des Menschen „durchweht“, wird als etwas Notwendiges für das menschliche Wohl beschrieben. Dies deutet auf die heilende und lebensspendende Kraft des Glaubens und der göttlichen Nähe hin, die das menschliche Herz in seiner Zerbrechlichkeit stützt.

Das Gedicht vermittelt eine tiefere Reflexion über die Menschlichkeit, das Leiden und die Bedeutung des Gebets. Es stellt den menschlichen Tod und die Vergänglichkeit in den Kontext eines höheren, göttlichen Plans, in dem die spirituelle Existenz des Menschen in der Erinnerung und Fürsorge Gottes bleibt, auch wenn das irdische Leben von den Menschen schnell vergessen wird.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.