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7. Juni 1834. Aus einem Briefe nach Karlsbad

Von

Was heiß aus meiner Seele fleht,
Und bang in diesen Zeilen steht
Das soll dich nicht betrüben
Die Liebe hat es ausgesäet
Die Liebe hat hindurchgeweht,
Die Liebe hat′s getrieben

Und ist dies Feld einst abgemäht,
Arm Lindi durch die Stoppeln geht,
Sucht Ähren, die geblieben,
Sucht Lieb, die mit ihr untergeht,
Sucht Lieb, die mit ihr aufersteht,
Sucht Lieb, die ich mußt lieben!

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Gedicht: 7. Juni 1834. Aus einem Briefe nach Karlsbad von Clemens Brentano

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „7. Juni 1834. Aus einem Briefe nach Karlsbad“ von Clemens Brentano ist ein bewegendes Bekenntnis der Liebe, das in einer Zeit tiefer Emotionen und möglicherweise auch Trennung geschrieben wurde. Die formale Struktur, die auf dem Reimschema aab ccb dd… basiert, verleiht dem Gedicht eine melodische Qualität, die die Intensität der Gefühle unterstreicht. Die Verwendung von einfachen, direkten Worten, die sich wiederholen und variieren, erzeugt eine Sogwirkung, die den Leser unmittelbar in die Gefühlswelt des Sprechers zieht.

Die zentralen Begriffe des Gedichts sind „Liebe“ und „Seele“. Der Sprecher versucht, seine Emotionen durch die Zeilen zu vermitteln, wobei er betont, dass die Liebe die treibende Kraft hinter seinen Worten ist. Er versichert der Adressatin, dass sie sich von seinem Ausdruck nicht betrüben lassen soll, da die Liebe die Quelle und der Motor all seiner Gedanken und Worte ist. Dieses Eingeständnis der Offenheit und Ehrlichkeit deutet auf eine tiefe Verbundenheit und Vertrautheit zwischen dem Sprecher und der geliebten Person hin.

Die Metaphern des Feldes, der Ernte und der Ähren, die im zweiten Teil des Gedichts auftauchen, verstärken die Thematik von Verlust und Hoffnung. Lindi, die angesprochene Person, wird mit einer Figur verglichen, die über das abgeerntete Feld geht und nach den verbliebenen Ähren sucht. Diese Suche nach „Lieb“ symbolisiert die Sehnsucht nach der Liebe, die nicht nur im gegenwärtigen Moment, sondern auch in der Zukunft weiterlebt. Das Bild der auferstehenden Liebe deutet auf die Hoffnung auf einen Neuanfang oder eine erneute Verbindung, selbst nach Zeiten des Leids.

Das Gedicht endet mit einem besonders bewegenden Ausruf: „Sucht Lieb, die ich mußt lieben!“. Hier wird die unbedingte Liebe und das Schicksal, die Liebe zu empfinden, betont. Der Sprecher scheint sein Gefühl der Liebe als eine unaufhaltsame Kraft darzustellen, die ihn zwingt, zu lieben, was immer auch geschieht. Das Gedicht ist somit eine kraftvolle Erklärung der Liebe und der Sehnsucht, die durch die Schwierigkeiten hindurch die Hoffnung auf ein Wiedersehen oder eine Erneuerung der Bindung aufrechterhält.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.