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Zur Silber-Hochzeit

Von

Nehmt hin, Ihr Theuren, diesen Myrthenkranz!
Der Alte, der vor fünfundzwanzig Jahren
Die Braut geschmückt, strahlt nun in Silber-Glanz.
Und was will diese Wandlung offenbaren?
Nur Traum und Wahn verblühen mit der Zeit,
Nur flücht′ge Neigung welkt gleich grünem Laube,
Doch wahre Liebe währt in Ewigkeit,
Und zu den Sternen dringt sie aus dem Staube.
Nichts ist zu wünschen Euch und Eurem Glück,
Nur dauernd soll der Himmel es Euch wahren:
Dann schaut Ihr froh auf diesen Tag zurück
Im goldnen Kranz nach fünfundzwanzig Jahren!

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Zur Silber-Hochzeit von Felix Dahn

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Zur Silber-Hochzeit“ von Felix Dahn feiert die Beständigkeit und das Fortbestehen der Liebe, die ein Ehepaar nach fünfundzwanzig Jahren verbindet. Der Text beginnt mit der Übergabe eines Myrthenkranzes, ein Symbol für Hochzeiten und Feierlichkeiten. Der Dichter hebt hervor, dass der „Alte“, der vor einem Vierteljahrhundert die Braut schmückte, nun in „Silber-Glanz“ strahlt, was die Feier der Silberhochzeit verdeutlicht. Diese Einleitung setzt den Ton für die Botschaft des Gedichts, indem sie die besondere Bedeutung dieses Jubiläums hervorhebt.

Das Gedicht kontrastiert kurzlebige Gefühle wie „Traum und Wahn“ sowie „flücht’ge Neigung“ mit der wahren Liebe, die als ewig und unvergänglich dargestellt wird. Diese Gegenüberstellung ist ein zentrales Thema des Gedichts und betont, dass wahre Liebe die Zeit überdauert und sogar über den Tod hinauswirkt. Die Zeilen „Doch wahre Liebe währt in Ewigkeit, / Und zu den Sternen dringt sie aus dem Staube“ unterstreichen diese Vorstellung und verleihen der Liebe eine spirituelle Dimension.

Die Sprache des Gedichts ist klassisch und feierlich, mit einer klaren Reimstruktur und einem festlichen Ton. Der Autor wählt Bilder, die die Beständigkeit und Schönheit der Liebe hervorheben, wie den Myrthenkranz und den „Silber-Glanz“. Der Text richtet sich an das Jubelpaar und wünscht ihnen Glück und die Bewahrung ihrer Liebe durch den Himmel. Diese Wünsche sind nicht nur eine Gratulation, sondern auch eine Bekräftigung der Bedeutung der ewigen Liebe.

Das Gedicht schließt mit einem optimistischen Ausblick auf die Zukunft. Die Aussage, dass das Paar einst „froh auf diesen Tag zurück“blicken wird, wenn sie in „goldnen Kranz nach fünfundzwanzig Jahren“ zurückschauen, suggeriert ein weiteres Jubiläum. Diese abschließenden Zeilen verstärken die Botschaft der Hoffnung und der anhaltenden Liebe, die das Gedicht von Anfang bis Ende durchzieht. Das Gedicht ist somit eine Ode an die wahre Liebe und deren Fähigkeit, die Prüfungen der Zeit zu überstehen.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.