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Älter werden

Von

Je älter man wird,
je hastiger tritt sie einem auf die Hacken,
die Zeit, die so genannte.

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Gedicht: Älter werden von Wilhelm Busch

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Älter werden“ von Wilhelm Busch ist eine kurze, prägnante Beobachtung über das subjektive Erleben des Älterwerdens und der fortschreitenden Zeit. Es reduziert das Thema auf eine einfache, fast lapidare Feststellung, die jedoch eine tiefe Wahrheit birgt: Mit zunehmendem Alter scheint die Zeit schneller zu vergehen. Die Wahl von „Hacken“ als Metapher für die Verfolgung durch die Zeit deutet auf eine zunehmende Beschleunigung und den Eindruck, von der Zeit gehetzt zu werden.

Die Kürze des Gedichts trägt zur Verstärkung seiner Aussage bei. Busch verwendet nur drei Zeilen, um seine Beobachtung zu präsentieren. Diese Knappheit zwingt den Leser, sich intensiv mit der Aussage auseinanderzusetzen und die zugrunde liegende Erfahrung des Älterwerdens zu reflektieren. Die Verwendung des Wortes „so genannte“ für die Zeit könnte auf eine gewisse Skepsis oder ein ironisches Verständnis für die oft abstrakt behandelte Thematik der Zeit hindeuten.

Die einfache Sprache und die direkte Ansprache des Lesers („man“) machen das Gedicht zugänglich und universell. Jeder kann sich mit der beschriebenen Erfahrung identifizieren. Busch vermeidet komplizierte sprachliche Bilder oder philosophische Exkurse und konzentriert sich stattdessen auf die unmittelbare, persönliche Erfahrung des Verstreichens der Zeit. Dies unterstreicht die menschliche Natur der Thematik und die Unvermeidlichkeit des Älterwerdens.

Insgesamt ist das Gedicht ein Beispiel für Buschs Fähigkeit, komplexe Themen in einfachen, humorvollen und dennoch tiefgründigen Versen zu behandeln. Es ist eine Reflexion über die subjektive Erfahrung des Alterns und die Wahrnehmung der Zeit, die durch ihre Kürze und Klarheit eine nachhaltige Wirkung beim Leser hinterlässt. Es spricht die allgemeingültige Erfahrung der Zeit an, die im Alter schneller zu vergehen scheint.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.