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Regine

Von

Und webte auch auf jenen Matten
Noch jene Mondesmärchenpracht,
Und stünd sie noch im Waldesschatten
Inmitten jener Sommernacht;
Und fänd ich selber wie im Traume
Den Weg zurück durch Moor und Feld,
Sie schritte doch vom Waldessaume
Niemals hinunter in die Welt.

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Gedicht: Regine von Theodor Storm

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Regine“ von Theodor Storm thematisiert eine tiefe Sehnsucht nach unerreichter Liebe und die Akzeptanz ihrer Unerreichbarkeit. Der Titel legt nahe, dass sich das Gedicht auf eine Frau namens Regine bezieht, und die Verse drücken die melancholische Erkenntnis des Sprechers aus, dass eine Beziehung zu ihr unmöglich ist, selbst unter idealen Bedingungen.

Die ersten vier Verse beschreiben eine idyllische Naturlandschaft, die als Rahmen für die Sehnsucht des Sprechers dient. Die „Mondesmärchenpracht“, der „Waldesschatten“ und die „Sommernacht“ erzeugen eine romantische Atmosphäre, in der die Vorstellung einer Wiedervereinigung mit Regine besonders reizvoll wäre. Trotz dieser verlockenden Umgebung, die im Traum erlebt werden könnte, drückt der Sprecher im zweiten Teil des Gedichts eine resignede Gewissheit aus. Er ist sich sicher, dass Regine sich niemals der Welt des Sprechers nähern wird.

Der zentrale Konflikt des Gedichts liegt in der Unvereinbarkeit von Traum und Wirklichkeit. Der Sprecher malt sich die Möglichkeit einer Rückkehr in die Vergangenheit, in die Zeit, in der die Beziehung vielleicht noch möglich gewesen wäre, aus. Das Bild des Weges „zurück durch Moor und Feld“ deutet auf einen mühsamen, aber letztlich vergeblichen Versuch hin. Die Wiederholung des Wortes „noch“ verstärkt die Vorstellung von etwas, das in der Vergangenheit lag und nun unwiederbringlich verloren ist. Die Verwendung des Konjunktivs („stünd sie noch“, „fänd ich selber“) unterstreicht den hypothetischen Charakter dieser Wünsche.

Die letzten beiden Verse sind der Kern der Aussage. Sie offenbaren die resignierte Akzeptanz der Situation. Die Zeile „Sie schritte doch vom Waldessaume / Niemals hinunter in die Welt“ ist die Kernaussage des Gedichts. „Waldessaume“ könnte symbolisch für eine Welt der Abgeschiedenheit, der Unberührtheit oder des Unbekannten stehen, in der sich Regine aufhält und aus der sie niemals heraustreten wird. Der Sprecher akzeptiert diese Trennung, trotz aller Sehnsucht, und drückt damit eine tiefe Melancholie und die Erkenntnis der Unerreichbarkeit aus.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.