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Hinter den Tannen

Von

Sonnenschein auf grünem Rasen,
Krokus drinnen blau und blaß;
Und zwei Mädchenhände tauchen
Blumen pflückend in das Gras.

Und ein Junge kniet daneben,
Gar ein übermütig Blut,
Und sie schaun sich an und lachen –
O wie kenn ich sie so gut!

Hinter jenen Tannen war es,
Jene Wiese schließt es ein –
Schöne Zeit der Blumensträuße,
Stiller Sommersonnenschein!

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Gedicht: Hinter den Tannen von Theodor Storm

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Hinter den Tannen“ von Theodor Storm beschreibt eine idyllische Szene, die von Kindheit, Frühling und einer unbeschwerten, liebevollen Atmosphäre geprägt ist. Die ersten Strophen etablieren ein lebendiges Bild von spielenden Kindern in einer frühlingshaften Umgebung. Die Verwendung von Farben wie „grün“, „blau“ und „blaß“ und die Erwähnung von Blumen wie Krokussen erzeugen eine visuelle Lebendigkeit und Frische, die die Freude und Unbeschwertheit der Szene unterstreicht. Die einfachen, direkten Worte und die rhythmische Struktur des Gedichts verstärken den kindlichen Charakter und die Leichtigkeit des Augenblicks.

In der zweiten Strophe wird das Bild mit dem Jungen, der daneben kniet und dem Ausdruck „übermütig Blut“ erweitert. Dies deutet auf eine spielerische, vielleicht auch leicht verliebte Dynamik zwischen den Kindern hin, die sich gegenseitig ansehen und lachen. Der Satz „O wie kenn ich sie so gut!“ lässt auf eine persönliche, nostalgische Perspektive des Erzählers schließen, der die Szene aus der Erinnerung heraus betrachtet. Es ist ein Moment des Wiedererkennens und der Vertrautheit, der die Verbundenheit des Erzählers mit der dargestellten Kindheit deutlich macht.

Die letzten beiden Zeilen lenken die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Vergangenheit und die Erinnerung an diesen unbeschwerten Moment. Der Titel „Hinter den Tannen“ verweist auf den Ort des Geschehens, und die Wiederholung von „jene Wiese“ verstärkt die Bedeutung des Ortes als Schauplatz der Erinnerung. „Schöne Zeit der Blumensträuße / Stiller Sommersonnenschein!“ fasst die Essenz der Szene zusammen und etabliert die Zeit als eine Periode der Schönheit und der Stille, eine Zeit der Unbeschwertheit und des Glücks, die der Erzähler schätzt.

Storms Gedicht ist eine Hommage an die Kindheit, an die Freude an einfachen Dingen und die Schönheit vergessener Momente. Es beschreibt eine universelle Erfahrung von Unschuld, Spiel und dem ersten Aufkeimen von Zuneigung, eingebettet in die malerische Kulisse des Frühlings. Der nostalgische Ton des Gedichts suggeriert eine Wertschätzung für die Vergangenheit und eine Sehnsucht nach jenen unbeschwerten Tagen, die in der Erinnerung weiterleben.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.