Meine Welt ist nicht von Pappe!
Dieses sag ich dir im Traum!
Trägst du eine Narrenkappe,
Trag sie unterm Lorbeerbaum!
(Aus: Katerpoesie)
Meine Welt ist nicht von Pappe!
Dieses sag ich dir im Traum!
Trägst du eine Narrenkappe,
Trag sie unterm Lorbeerbaum!
(Aus: Katerpoesie)

Das Gedicht „Ruhmeslied“ von Paul Scheerbart ist ein kurzes, prägnantes Werk, das mit einer spielerischen Leichtigkeit eine klare Aussage trifft. Der Text, der aus nur vier Versen besteht, nutzt eine einfache Sprache und Reimschema (ABAB), um seine Botschaft zu vermitteln. Die Kürze und Klarheit der Worte tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit des Lesers auf die zentrale Botschaft zu lenken.
Die erste Zeile, „Meine Welt ist nicht von Pappe!“, ist programmatisch und stellt die Grundlage für das gesamte Gedicht dar. Sie demonstriert Selbstbewusstsein und eine Abgrenzung von einer trivialen oder oberflächlichen Weltsicht. Der Ausdruck „nicht von Pappe“ deutet auf eine Welt von Substanz, Realität und möglicherweise auch von Größe hin. Diese These wird im Folgenden durch die bildhafte Sprache des Gedichts verstärkt.
Die zweite Hälfte des Gedichts nimmt eine andere Richtung ein. Die Zeilen „Trägst du eine Narrenkappe, / Trag sie unterm Lorbeerbaum!“ verweisen auf die Akzeptanz und das Akzeptiertwerden. Die Narrenkappe symbolisiert Torheit oder Ungeschicklichkeit, während der Lorbeerbaum als Symbol für Ruhm und Triumph dient. Die Anweisung impliziert, dass selbst wenn man als Narr angesehen wird, man seinen Platz in der Welt finden kann, insbesondere in der Nähe derer, die Ruhm ernten. Die Verbindung zwischen Narrenkappe und Lorbeerbaum deutet auf eine mögliche Integration von Humor, Absurdität und Ehrgeiz hin, was die Komplexität des Gedichts erhöht.
Insgesamt ist „Ruhmeslied“ ein Gedicht, das sich mit Themen wie Selbstwahrnehmung, der Bewertung von anderen und dem Platz in der Welt auseinandersetzt. Es ist ein klares Bekenntnis zu einer nicht-trivialen Weltsicht, kombiniert mit der Akzeptanz der eigenen Rolle. Die Kürze und der humorvolle Ton machen das Gedicht zugänglich, während die zugrundeliegenden Themen zum Nachdenken anregen.
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Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.