Kreuz und Elende,
 Das nimmt ein Ende;
 Nach Meeresbrausen
 Und Windessausen
 Leuchtet der Sonne gewünschtes Gesicht.
 Freude die Fülle
 Und selige Stille
 Hab ich zu warten
 Im himmlischen Garten;
 Dahin sind meine Gedanken gericht.
Kreuz und Elende
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Kreuz und Elende“ von Paul Gerhardt ist eine tröstliche Botschaft in Zeiten der Not und des Leids. Es zeichnet sich durch eine schlichte Sprache und eine tiefe Frömmigkeit aus, die typisch für die Dichtung Gerhards ist. Das Gedicht bietet eine Zuversicht, die durch das Versprechen einer besseren Zukunft im Jenseits getragen wird.
Die erste Strophe beschreibt die irdische Existenz als von „Kreuz und Elende“ geprägt. Diese zwei Worte umfassen ein breites Spektrum an Leid, das den Menschen im Leben begegnen kann. Die Metaphern von „Meeresbrausen“ und „Windessausen“ verstärken das Bild von Stürmen und Turbulenzen, die das irdische Dasein kennzeichnen. Doch unmittelbar danach folgt die Verheißung, dass diese Widrigkeiten ein Ende nehmen, und dass die Hoffnung auf einen neuen Tag am Horizont erstrahlt, symbolisiert durch „der Sonne gewünschtes Gesicht“. Der Übergang von der dunklen zur hellen Metapher unterstreicht die tröstende Botschaft des Gedichts.
Die zweite Strophe lenkt den Blick auf das, was nach dem irdischen Leid folgt. Hier wird von „Freude die Fülle“ und „selige Stille“ gesprochen, die im „himmlischen Garten“ zu erwarten sind. Der Garten ist ein häufiges Symbol für das Paradies, einen Ort der Ruhe und des Friedens, frei von den Leiden der Welt. Durch die Formulierung „Hab ich zu warten“ wird der Glaube und die feste Überzeugung des Dichters deutlich, dass ein erfülltes Leben nach dem Tod auf ihn wartet.
Der letzte Vers, „Dahin sind meine Gedanken gericht“, ist der Schlüssel zur Interpretation des Gedichts. Er verdeutlicht, dass der Dichter seine Gedanken und Hoffnungen auf das Jenseits ausgerichtet hat. Es ist ein Ausdruck der Hingabe und des Vertrauens in Gottes Gnade, die ihm Trost in den Schwierigkeiten des irdischen Lebens spendet. Das Gedicht zeugt so von einer tiefen christlichen Spiritualität und dem festen Glauben an die Erlösung und das ewige Leben.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.
