Zur Wiege – nicht zum Grabe,
 wo alles schon erreicht –
 gehört des Wunsches Gabe:
 „Die Erde sei dir leicht!“
Zur Wiege
Mehr zu diesem Gedicht
Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Zur Wiege“ von Oscar Blumenthal ist eine kurze, prägnante Betrachtung über die Natur menschlicher Wünsche und deren Ausrichtung auf das Leben und nicht auf den Tod. Der Titel selbst, „Zur Wiege“, deutet bereits auf den Ursprung des Lebens, den Beginn und die Hoffnung, die mit der Geburt verbunden ist, anstelle des Endes, das durch das Grab symbolisiert wird.
Die ersten beiden Verse, „Zur Wiege – nicht zum Grabe, / wo alles schon erreicht -“, etablieren einen klaren Gegensatz. Die Wiege steht für das Werden, das Wachsen, die Zukunft und die Möglichkeiten, während das Grab für das Ende, die Vollendung und die Beendigung aller Möglichkeiten steht. Der Vers „wo alles schon erreicht“ deutet darauf hin, dass im Tod alle Ziele, Wünsche und Bestrebungen des Lebens erfüllt oder eben auch unerfüllt sind. Es gibt keine weitere Chance, nichts mehr zu erreichen oder zu erleben.
Der Kern des Gedichts liegt in den abschließenden Versen: „gehört des Wunsches Gabe: / ‚Die Erde sei dir leicht!’“ Hier wird die eigentliche Botschaft des Gedichts enthüllt. Es geht nicht um das Erreichen am Ende des Lebensweges, sondern um die Hoffnung, dass das Leben leicht, angenehm und frei von schweren Lasten sein möge. Der Wunsch, dass die Erde „leicht“ sei, ist ein Segenswunsch, der dem Neugeborenen mit auf den Weg gegeben wird und somit die Bedeutung des Lebens, der Freude und der Leichtigkeit hervorhebt, anstatt des Todes.
Insgesamt ist das Gedicht eine Feier des Lebens, der Hoffnung und der positiven Erwartungen, die mit dem Beginn eines neuen Lebens verbunden sind. Es lenkt den Fokus weg von der Endlichkeit und hin zur Unendlichkeit der Möglichkeiten, die das Leben birgt. Die Kürze des Gedichts verstärkt seine Wirkung, indem sie die essentielle Botschaft ohne überflüssige Worte transportiert und so die Einfachheit und Tiefe des Wunsches nach einem leichten und glücklichen Leben betont.
Weitere Informationen
Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.
Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.
