Das Laub, das im Sommer so rauschend sang
Das Laub, das im Sommer so rauschend sang,
Das Laub ist von den Bäumen gestiegen.
Voll stiller Blätter, gelb und braun,
Liegen noch stiller die stillen Wege.
Wie Duft von tausend Küssen und Tränen
Schweben Nässen über den Blättern,
Über den tausend herben Blättern,
Die nun sterben.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Das Laub, das im Sommer so rauschend sang“ von Max Dauthendey beschreibt auf poetische Weise den Übergang vom Sommer zum Herbst und thematisiert damit die Vergänglichkeit und den Kreislauf des Lebens. Das Gedicht beginnt mit einer lebhaften Beschreibung des Sommers, in dem das Laub rauschend im Wind sang. Diese einleitende Zeile kontrastiert stark mit den nachfolgenden Zeilen, die die Stille und das Sterben des Laubes im Herbst beschreiben.
Die Metamorphose wird in der zweiten Strophe fortgesetzt, wo die Blätter als „voll stiller Blätter, gelb und braun“ beschrieben werden, die auf den Wegen liegen. Diese visuelle Veränderung unterstreicht den Wandel von lebendiger Aktivität zu stiller Ruhe, von Leben zu Tod. Die Verwendung von Adjektiven wie „still“ und „gelb und braun“ verstärkt die Atmosphäre der Melancholie und des Verfalls. Die „stillen Wege“ symbolisieren eine Leere, die durch das Verschwinden des Laubes entstanden ist, und laden den Leser ein, über die Endlichkeit nachzudenken.
In der letzten Strophe wird eine weitere Ebene der Vergänglichkeit eingeführt. Der „Duft von tausend Küssen und Tränen“ deutet auf die flüchtigen Momente des Glücks und der Trauer hin, die im Leben unweigerlich aufeinander folgen. Diese Empfindungen schweben über den Blättern, was das Gedicht um eine emotionale Komponente erweitert. Die „tausend herben Blättern, / Die nun sterben“ erinnern an die Endlichkeit des Lebens und die bittersüße Erfahrung des Abschieds.
Dauthendeys Gedicht ist eine Reflexion über die Schönheit und Melancholie des natürlichen Kreislaufs von Leben und Tod. Die Sprache ist einfach und eindrucksvoll, die Bilder sind klar und ergreifend. Durch die Beschreibung des herbstlichen Verfalls des Laubes wird das Gedicht zu einer tiefgründigen Meditation über die Vergänglichkeit und die unaufhaltsame Veränderung, der alles unterworfen ist. Es lädt den Leser ein, die Schönheit im Sterben zu erkennen und die Bedeutung des Lebens in all seinen Facetten zu würdigen.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.