Komm! Komm!
Das Blättergeräusch,
Es lockt dich,
Unser Glanz,
Unser frisches Grün;
|Wir lieben dich,
Trag′ uns dein Herz entgegen,
Was verschmähst du uns?
Alles kann nicht Wald sein,
Alles kann nicht Blume sein,
Muß auch Kinder geben.
Die Gebüsche
Mehr zu diesem Gedicht
Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen
Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Die Gebüsche“ von Ludwig Tieck ist eine kurze, aber eindringliche Ansprache der Natur, die den Leser oder eine imaginäre Figur zur Hingabe und zum Eintauchen in ihre Welt einlädt. Die Personifizierung des „Blättergeräusches“ und des „frischen Grüns“ sowie die direkte Ansprache „Komm! Komm!“ erzeugen eine unmittelbare und bezaubernde Atmosphäre, die den Leser sofort in den Bann zieht.
Die zentrale Botschaft des Gedichts dreht sich um die Akzeptanz des Unvermeidlichen und die Wertschätzung der Vielfalt des Lebens. Die „Gebüsche“ fordern die angesprochene Person auf, ihnen „dein Herz entgegen“ zu tragen und fragen rhetorisch, warum sie sich ihnen entzieht. Der Verweis auf „Alles kann nicht Wald sein, / Alles kann nicht Blume sein, / Muß auch Kinder geben“ impliziert, dass jedes Lebewesen und jede Lebensform ihren eigenen, unersetzlichen Platz in der Welt hat. Es ist eine Aufforderung zur Akzeptanz der unterschiedlichen Rollen und Formen des Seins.
Die Sprache des Gedichts ist einfach und fast kindlich, was die Unschuld und das unbedingte Angebots der Natur betont. Die Wiederholung des „Komm!“ und die Kürze der Verse verstärken den Sog und die Dringlichkeit der Einladung. Die Verwendung von Wörtern wie „Glanz“ und „frisches Grün“ beschwört Bilder von Schönheit und Verlockung herauf, die die Natur als einen Ort der Geborgenheit und des Reizes darstellen. Die Frage „Was verschmähst du uns?“ deutet auf eine mögliche Ablehnung oder Distanzierung der angesprochenen Person von der Natur hin und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Verbindung.
Insgesamt ist „Die Gebüsche“ eine poetische Betrachtung über die Harmonie der Natur und die Bedeutung der Akzeptanz der eigenen Rolle im großen Ganzen. Es ist eine Einladung zur Hingabe und zur Entdeckung der Schönheit und Vielfalt, die das Leben zu bieten hat. Tiecks Gedicht vermittelt eine tiefe Wertschätzung für die Natur und die Notwendigkeit, sich ihrer Anziehungskraft hinzugeben, um die tieferen Wahrheiten des Daseins zu erfahren.
Weitere Informationen
Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.
Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.