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Einigkeit und Trennung

Von

Die Menschen werden
durch Gesinnungen geeinigt
und durch Meinungen getrennt.

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Gedicht: Einigkeit und Trennung von Johann Wolfgang von Goethe

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Einigkeit und Trennung“ von Johann Wolfgang von Goethe ist eine kurze, prägnante Reflexion über die Natur menschlicher Beziehungen und das Wesen der Gesellschaft. Es besteht aus nur zwei kurzen Verszeilen, die eine klare Gegenüberstellung zweier fundamentaler Kräfte in der menschlichen Interaktion darstellen. Die Kürze und Einfachheit des Gedichts verstärken seine Aussagekraft und ermöglichen eine vielschichtige Interpretation.

Die erste Zeile, „Die Menschen werden durch Gesinnungen geeinigt“, hebt die verbindende Kraft gemeinsamer Werte, Überzeugungen und Weltanschauungen hervor. „Gesinnungen“ implizieren eine tiefere, emotionale und moralische Übereinstimmung, die über oberflächliche Unterschiede hinausgeht. Diese geteilten Werte bilden das Fundament für Gemeinschaft, Zusammenhalt und gegenseitiges Verständnis. Menschen mit ähnlichen Gesinnungen finden zueinander und bauen auf dieser Basis Beziehungen und soziale Strukturen auf.

Im Gegensatz dazu beschreibt die zweite Zeile, „und durch Meinungen getrennt“, die trennende Wirkung unterschiedlicher Ansichten. „Meinungen“ beziehen sich auf die vielfältigen Perspektiven, Interpretationen und Urteile, die Menschen über verschiedene Themen haben. Diese Unterschiede, die oft auf individuellen Erfahrungen, Wissen und Denkweisen basieren, können zu Konflikten, Missverständnissen und Entfremdung führen. Das Gedicht impliziert, dass Meinungsverschiedenheiten unvermeidlich sind, da sie ein fester Bestandteil der menschlichen Vielfalt sind.

Goethe stellt hier eine Dialektik dar: Einigkeit und Trennung stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander. Während gemeinsame Werte und Gesinnungen verbinden, trennen unterschiedliche Meinungen. Das Gedicht deutet an, dass beides in der menschlichen Gesellschaft existiert und miteinander verwoben ist. Es ist eine Beobachtung der menschlichen Natur, die sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte menschlicher Interaktion berücksichtigt. Die abschließende Aussage lässt Raum für Reflexion: Wie können Menschen trotz unterschiedlicher Meinungen geeint bleiben? Wie können Gemeinsamkeiten gestärkt und Trennungen minimiert werden?

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.