Grüner Schimmer spielet wiederDrüben über Wies′ und Feld.Frohe Hoffnung senkt sich niederAuf die stumme trübe Welt.Ja, nach langen WinterleidenKehrt der Frühling uns zurück,Will die Welt in Freude kleiden,Will uns bringen neues Glück.Seht, ein Schmetterling als BoteZieht einher in Frühlingstracht,Meldet uns, dass alles ToteNun zum Leben auferwacht.Nur die Veilchen schüchtern wagenAufzuschau′n zum Sonnenschein;Ist es doch, als ob sie fragen:»Sollt′ es denn schon Frühling sein?«Seht, wie sich die Lerchen schwingenIn das blaue Himmelszelt!Wie sie schwirren, wie sie singenÜber uns herab ins Feld!Alles Leid entflieht auf ErdenVor des Frühlings Freud′ und Lust –Nun, so soll′s auch Frühling werden,Frühling auch in unsrer Brust!
Frühlings Ankunft
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Frühlings Ankunft“ von Hoffmann von Fallersleben ist eine Ode an den Frühling und an die damit verbundene Erneuerung und Hoffnung, die er in die Welt bringt. Es ist ein Frühlingslied, das von der Freude über das Ende des Winters und dem Aufblühen der Natur handelt. Das Gedicht ist in fünf Strophen aufgebaut und zeichnet ein lebendiges Bild des Frühlings mit seinen charakteristischen Merkmalen wie dem grünen Schimmer, den Schmetterlingen, den Veilchen und den Lerchen. Der Dichter beschreibt, wie die Natur wieder zum Leben erwacht und die trübe Welt in Freude kleidet.
Die erste Strophe beschreibt den „grünen Schimmer“ über Wiesen und Feldern und die aufkeimende „frohe Hoffnung“. Dies deutet auf die Wiedergeburt der Natur und die Hoffnung auf eine bessere Zeit nach dem Winter hin. Die zweite Strophe verstärkt diese Hoffnung, indem sie die Rückkehr des Frühlings nach langen Winterleiden feiert, die Welt in Freude kleiden und neues Glück verheißen lässt. Die folgenden Strophen konkretisieren das Frühlingserwachen durch die Beschreibung von Schmetterlingen, Veilchen und Lerchen. Die Schmetterlinge werden als „Boten“ des Frühlings gefeiert, die Veilchen zögern noch und stellen die Frage, ob es denn schon Frühling sei, während die Lerchen ihren Jubelgesang in den Himmel schmettern.
Die Sprache des Gedichts ist einfach und zugänglich, was die Freude und den Optimismus des Frühlings widerzuspiegeln scheint. Die Verwendung von positiven Adjektiven wie „froh“, „neu“ und „schön“ unterstreicht die euphorische Stimmung. Der Dichter setzt dabei auf Bilder, die die Leser leicht verstehen und nachvollziehen können. Die Beobachtung der Natur wird mit menschlichen Emotionen wie Hoffnung, Freude und Erwartung verbunden. Das Gedicht endet mit einem Appell, den Frühling nicht nur in der Natur, sondern auch im eigenen Herzen zu empfangen.
Die letzte Strophe des Gedichts ist ein Aufruf zur Selbstreflexion. Die Freude und Lust des Frühlings sollen nicht nur die äußere Welt verändern, sondern auch das Innere des Menschen. Die Zeile „Frühling auch in unsrer Brust!“ ist der Höhepunkt des Gedichts und unterstreicht die Botschaft, dass der Frühling nicht nur ein äußeres Naturphänomen ist, sondern auch eine innere Verwandlung, ein Gefühl von Hoffnung und neuem Leben, das die Menschen in sich selbst erleben können. Das Gedicht verbindet somit auf subtile Weise das Naturerlebnis mit einer tiefgründigen menschlichen Erfahrung.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.
