Logo der Website, Schriftzug "Poesie Oase" mit Palmen umrandet.
, , ,

Die Glückliche

Von

Der Sommer glüht im Purpur der Granaten,
Und auch die kleinsten Blümchen schimmern golden,
Und wenn der Abend weht in grünen Saaten,
Wird alles sanft der gleiche Schein vergolden;
So kann auch Einen Sinn nur fühlend raten,
Die Seele in des Freundes Wort, dem holden.
Ein Sinn, der, wie die Worte schweben, bliebe:
Was ihr klagt oder scherzt, es ist nur Liebe.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Die Glückliche von Friedrich Schlegel

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Die Glückliche“ von Friedrich Schlegel ist eine Ode an die allumfassende und transformative Kraft der Liebe, die die gesamte Welt durchdringt und in eine Harmonie aus Schönheit und Glück verwandelt.

Die erste Strophe beschreibt eine sinnliche und leuchtende Naturkulisse, in der der Sommer in leuchtenden Farben strahlt. Der „Purpur der Granaten“ und das „goldene Schimmern“ der Blumen erzeugen ein Bild von Überfluss und Wärme. Die Vergoldung der Szenerie am Abend durch den „gleichen Schein“ verstärkt den Eindruck einer umfassenden, vereinheitlichenden Kraft, die alles berührt und in ein positives Licht rückt. Diese Beschreibung dient als Metapher für die allgegenwärtige und erleuchtende Wirkung der Liebe.

Die zweite Strophe konkretisiert diese Metapher, indem sie die Liebe als die Einheit des Geistes in der Kommunikation mit einem geliebten Menschen, als „See[le] in des Freundes Wort, dem holden“, darstellt. Der Dichter deutet an, dass die Liebe in der Lage ist, durch die Worte des Geliebten zu „raten“ und somit eine tiefere, intuitivere Ebene des Verständnisses zu erreichen. Dies deutet auf eine Verschmelzung der Seelen und eine gegenseitige Bereicherung hin.

Der letzte Vers, „Was ihr klagt oder scherzt, es ist nur Liebe“, ist der Kern des Gedichts. Er fasst die zentrale Botschaft zusammen: Egal, ob Freude oder Leid, ob Scherz oder Ernst, alles wird durch die Liebe gefiltert und in ihrer Wesenhaftigkeit aufgehoben. Liebe ist demnach nicht nur ein Gefühl, sondern eine alles umfassende Kraft, die die Welt und die menschliche Erfahrung in ihrer Gesamtheit prägt und veredelt. Das Gedicht feiert somit die transformative und vereinende Kraft der Liebe, die alles zu Gold verwandeln kann.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.