Zur Vermählung des Amtmanns Kinzinger in Carlsruhe mit Auguste Hoyer zu Gottesaue
den 29. August 1816.
Blümlein von der Gottesaue
Ist so fröhlich aufgeblüht,
Gleich der Ros′ im Morgenthaue
An Gestalt und an Gemüth.
Kommt ein fremder Mann geschritten,
»Blümlein von der Gottesau,«
Spricht er, »komm zu meinen Hütten,
Daß ich früh und spät dich schau;
Gärtner will ich sein und pflegen
Deiner Schönheit holde Zier,
Schenke deinen Duft und Segen,
Liebesfreuden schenke mir.
Leben bricht von allen Enden,
Blüten brechen schnell heraus,
Und wir tragen und wir senden
Sie den Eltern in das Haus,
Daß sie wachsen und gedeihen
Gleich der süßen jungen Frau,
Hier im Stillen, hier im Freien,
Auf der grünen Gottesau!«
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Zur Vermählung des Amtmanns Kinzinger in Carlsruhe mit Auguste Hoyer zu Gottesaue“ von Max von Schenkendorf zelebriert in lyrischer Form die Hochzeit des Amtmanns Kinzinger mit Auguste Hoyer. Es ist ein Hochzeitsgedicht, das die Braut, Auguste, mit einer Blume von der Gottesaue vergleicht und so die Natürlichkeit und Schönheit der Braut betont. Die Wahl des Datums, der 29. August 1816, deutet auf einen festlichen Anlass und eine persönliche Widmung hin.
Die erste Strophe stellt Auguste als „Blümlein von der Gottesaue“ dar, die in Schönheit und Wesen der „Ros‘ im Morgenthaue“ gleicht. Diese Metapher vergleicht die Braut mit einer zarten, blühenden Blume, die Reinheit, Frische und Schönheit verkörpert. Der zweite Teil des Gedichts nimmt die Form eines Dialogs an, in dem ein „fremder Mann“ (vermutlich der Bräutigam, der Amtmann) die Blume anspricht und sie einlädt, in seine Obhut zu treten. Die Sprache ist romantisch und poetisch, mit dem Wunsch, die Braut zu pflegen und zu lieben. Dies wird durch die Verwendung von Begriffen wie „holde Zier“, „Duft und Segen“ und „Liebesfreuden“ ausgedrückt.
Die folgenden Strophen greifen das Thema der Liebe und des Wachstums auf, indem sie die Natur als Metapher für das Eheglück nutzen. Das Leben, das von allen Seiten hereinbricht, und die Blüten, die ausbrechen, symbolisieren die Fruchtbarkeit und das gemeinsame Leben des Paares. Der Hinweis auf die Eltern und das Haus, wohin die Blüten gebracht werden, deutet auf die Bedeutung der Familie und die Erwartung nachkommen. Die Wiederholung von „Hier im Stillen, hier im Freien“ betont die Idylle des Ortes, die Ruhe und die Natürlichkeit der Umgebung, in der die Ehe gefeiert wird.
Der Aufbau des Gedichts ist einfach und klar, mit einem gleichmäßigen Reimschema und einer zugänglichen Sprache. Dies unterstreicht die Festlichkeit des Anlasses und die ehrliche Freude des Dichters über das Brautpaar. Schenkendorfs Gedicht feiert nicht nur die Hochzeit, sondern auch die Schönheit, die Reinheit und das Potenzial für Wachstum und Glück, das in der Ehe und der jungen Liebe liegt. Das Gedicht ist ein schönes Beispiel für die romantische Poesie seiner Zeit, die Natur und Liebe in einer harmonischen Verbindung darstellt.
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Lizenz und Verwendung
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