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Wirst du ein Engel sein…

Von

Wirst du ein Engel sein,
der mich begleitet?
mein Unstern oder, der
mich irreleitet?

Mein Glück? mein Unglück? o!
mein Fluch? mein Segen?
ein dunkles Müssen treibt
mich dir entgegen!

Ich fühl, mein Leben liegt
in deinen Händen …
wirst du zu Freude mir,
zu Qual es wenden?!

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Wirst du ein Engel sein... von Cäsar Flaischlen

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Wirst du ein Engel sein…“ von Cäsar Flaischlen drückt eine tiefgreifende Verunsicherung und Sehnsucht nach Klarheit in Bezug auf eine bevorstehende Begegnung oder Beziehung aus. Der Autor ist sich der möglichen Auswirkungen auf sein Leben bewusst und schwankt zwischen Hoffnung und Furcht, was durch die wiederholte Frage nach dem Charakter der kommenden Person verdeutlicht wird. Die verwendeten Bilder, wie Engel, Unstern, Fluch und Segen, legen einen symbolischen Rahmen fest, der die existentielle Bedeutung dieser Beziehung betont.

Die Struktur des Gedichts verstärkt diesen inneren Konflikt. Die wiederholte Frage „Wirst du…?“ am Anfang der beiden Strophen verdeutlicht die Ungewissheit des Sprechers. Die Gegenüberstellung von positiven und negativen Aspekten – Engel/Unstern, Glück/Unglück, Fluch/Segen – erzeugt eine Spannung und lässt den Leser die Zerrissenheit des lyrischen Ichs nachempfinden. Das zentrale Thema ist das Aufeinandertreffen von Schicksal und freiem Willen, wobei der Sprecher die Macht des Gegenübers über sein eigenes Leben erkennt und sich passiv dieser Kraft ausgesetzt fühlt.

Die zweite Strophe vertieft diese Thematik, indem sie die totale Abhängigkeit des lyrischen Ichs von dieser Person darstellt. Die Zeile „Ich fühl, mein Leben liegt / in deinen Händen…“ drückt eine beinahe beängstigende Hingabe und Unterwerfung aus. Es ist ein starkes Zeichen der Verletzlichkeit und der Bereitschaft, das eigene Schicksal in die Hände des anderen zu legen. Dies wirft Fragen nach Vertrauen, Kontrolle und den Konsequenzen dieser Abhängigkeit auf.

Die abschließende Frage „wirst du zu Freude mir, / zu Qual es wenden?!“ ist der emotionale Höhepunkt und fasst die ganze Ambivalenz des Gedichts zusammen. Sie offenbart die Hoffnung auf Glück und Erfüllung, aber auch die nagende Angst vor Schmerz und Leid. Das Gedicht endet mit einer ungelösten Frage, was die Unsicherheit und die Spannung des lyrischen Ichs unterstreicht und den Leser dazu anregt, über die Natur von Beziehungen und die Macht, die andere in unserem Leben haben können, nachzudenken.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.