Weißt du, wie viel Sterne stehen
Weißt du wieviel Sterne stehen
An dem blauen Himmelszelt?
Weißt du wieviel Wolken gehen
Weithin über alle Welt?
Gott der Herr hat sie gezählet,
Daß ihm auch nicht eines fehlet
An der ganzen großen Zahl.
Weißt du wieviel Mücklein spielen
In der hellen Sonnenglut?
Wieviel Fischlein auch sich kühlen
In der hellen Wasserflut?
Gott, der Herr, rief sie mit Namen
Daß sie all‘ ins Leben kamen
Daß sie nun so fröhlich sind.
Weißt du, wieviel Kinder frühe
Stehn aus ihrem Bettlein auf,
Daß sie ohne Sorg und Mühe
Fröhlich sind im Tageslauf?
Gott im Himmel hat an allen
Seine Lust, Sein Wohlgefallen,
Kennt auch dich und hat dich lieb.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Weißt du, wie viel Sterne stehen“ von Wilhelm Hey ist ein klassisches religiöses Kinderlied, das in einfachen und bildhaften Versen die Allmacht und Fürsorge Gottes vermittelt. Die wiederholte Frage „Weißt du wieviel…“ dient als poetisches Mittel, um die Unermesslichkeit und Vielfalt der Schöpfung zu veranschaulichen. Sterne, Wolken, Mücken, Fische und schließlich auch die Kinder selbst stehen für die unüberschaubare Fülle des Lebens, die Gott vollständig überblickt und gelenkt hat.
Im Mittelpunkt des Gedichts steht der Gedanke, dass Gott alle Geschöpfe kennt und für sie sorgt. Ob es sich um die großen Himmelskörper oder die kleinsten Lebewesen handelt, Gott hat sie „gezählet“ und „gerufen“, sie alle sind Teil seines Plans und seiner Schöpfung. Diese Vorstellung vermittelt Geborgenheit und Vertrauen in eine höhere Ordnung.
Mit der dritten Strophe wird das Gedicht noch persönlicher: Die Kinder selbst werden direkt angesprochen und in die göttliche Fürsorge miteinbezogen. Gott kennt jedes Kind und liebt es, was eine tröstliche und ermutigende Botschaft für junge Zuhörer und Leser darstellt. Die Sprache bleibt dabei schlicht und zugänglich, was dem Charakter eines Kinderlieds entspricht. Insgesamt vermittelt das Gedicht eine kindgerechte, positive Weltsicht, in der Glaube und Natur in harmonischem Einklang stehen.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.