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Traum durch die Dämmerung

Von

Weite Wiesen im Dämmergrau;
die Sonne verglomm, die Sterne ziehn,
nun geh′ ich hin zu der schönsten Frau,
weit über Wiesen im Dämmergrau,
tief in den Busch von Jasmin.

Durch Dämmergrau in der Liebe Land;
ich gehe nicht schnell, ich eile nicht;
mich zieht ein weiches samtenes Band
durch Dämmergrau in der Liebe Land,
in ein blaues mildes Licht.

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Gedicht: Traum durch die Dämmerung von Otto Julius Bierbaum

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Traum durch die Dämmerung“ von Otto Julius Bierbaum beschreibt eine sinnliche und verträumte Reise zu einer geliebten Frau, eingebettet in die sanfte Atmosphäre der Abenddämmerung. Das Gedicht entfaltet sich in zwei Strophen, die durch Wiederholung und die Verwendung von Bildern der Natur eine Atmosphäre der Ruhe, der Sehnsucht und der sanften Erwartung schaffen. Der Titel selbst deutet auf eine surreale, traumhafte Erfahrung hin, die durch die verschwimmenden Konturen der Dämmerung unterstützt wird.

Die erste Strophe etabliert die Szenerie: weite Wiesen, das Verglimmen der Sonne und das Erscheinen der Sterne. Diese Naturbilder schaffen eine Kulisse, die die Erfahrung des lyrischen Ichs in einen größeren, natürlichen Kontext einbettet. Die Erwähnung der „schönsten Frau“ lenkt die Aufmerksamkeit auf das zentrale Ziel dieser Reise. Die Zeile „nun geh‘ ich hin zu der schönsten Frau“ deutet auf eine bewusste Entscheidung hin, die auf Verlangen und Liebe basiert. Die Wiederholung von „weit über Wiesen im Dämmergrau“ verstärkt das Gefühl der Distanz und der allmählichen Annäherung an den Sehnsuchtsort. Das „Jasmin“-Busch deutet auf Sinnlichkeit und eine intime Begegnung hin.

Die zweite Strophe wiederholt das Motiv der Dämmerung und erweitert es um das Thema der Liebe. Der Satz „Durch Dämmergrau in der Liebe Land“ beschreibt die Reise als einen Übergang in ein Reich der Liebe. Die Zeilen „ich gehe nicht schnell, ich eile nicht“ verdeutlichen die Absicht des lyrischen Ichs, den Weg zu genießen und sich dem Gefühl hinzugeben. Das „weiche samtene Band“, das ihn zieht, versinnbildlicht die unwiderstehliche Anziehungskraft der Liebe. Der letzte Vers „in ein blaues mildes Licht“ evoziert ein Gefühl von Geborgenheit und Erfüllung, das mit der Begegnung mit der geliebten Person einhergeht.

Bierbaum verwendet einfache, melodische Sprache, die durch die Wiederholung von Schlüsselphrasen und die sorgfältige Auswahl von Bildern wie „Dämmergrau“, „Wiesen“ und „blaues Licht“ eine stimmungsvolle und poetische Wirkung erzielt. Das Gedicht lebt von seiner Atmosphäre und der Andeutung. Es ist weniger eine Erzählung als vielmehr eine Beschreibung des Gefühls der Sehnsucht und der Erwartung, die mit der Liebe und der Annäherung an einen geliebten Menschen verbunden sind. Das Gedicht fängt die Essenz einer romantischen und verträumten Erfahrung ein, eingebettet in die Schönheit der Natur.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.