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Russisches Bauerlied

Von

Was schwatzt von andern Ländern
Ihr Tage lang mir vor!
Ich zieh′ trotz euerm Lobe
Die liebe Heimath vor.

Die Schneezeit ausgenommen,
Ist hier es immer grün;
Oft sag′ ich in Gedanken:
»Bald werden Veilchen blühn!«

In Welschland hör′ ich immer,
Da ist es wunderschön! –
Doch Mädchen, schön wie unsre,
Sind schwerlich dort zu sehn.

Schwatzt mir von andern Ländern,
So viel ihr wollet, vor;
Ich zieh′ trotz allem Lobe
Mein liebes Rußland vor!

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Gedicht: Russisches Bauerlied von Elisabeth Kulmann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Russisches Bauerlied“ von Elisabeth Kulmann ist eine Liebeserklärung an die Heimat, genauer gesagt, an Russland. Es ist ein einfacher, aber herzlicher Ausdruck von Patriotismus, der aus der Sicht einer Person aus der russischen Bauernschaft verfasst wurde. Die Autorin verzichtet auf komplizierte Metaphern und verwendet eine klare, leicht verständliche Sprache, um die Vorliebe für das eigene Land zu vermitteln. Die Wiederholung der Phrase „Ich zieh’ trotz euerm Lobe / Die liebe Heimath vor“ unterstreicht die feste Überzeugung und die tiefe Verbundenheit des Sprechers mit seiner Heimat.

Das Gedicht beginnt mit einer Ablehnung der Geschichten über fremde Länder. Der Sprecher, vermutlich ein Bauer oder eine Bäuerin, ist nicht beeindruckt von den Erzählungen und zieht stattdessen seine eigene Heimat vor. Die Aufzählung der Vorzüge Russlands erfolgt in einfachen Bildern: Die grüne Natur, die Sehnsucht nach dem Frühling mit den Veilchen und, besonders wichtig, die Schönheit der russischen Mädchen. Letzteres deutet auf eine emotionale Bindung an die Heimat und die Menschen, die dort leben, hin.

Der zweite Teil des Gedichts betont nochmals die Ablehnung von Lobeshymnen auf fremde Länder und die unerschütterliche Zuneigung zum eigenen Land. Das lyrische Ich lässt sich nicht von den Erzählungen über andere Länder beeinflussen und hält unbeirrt an seiner Liebe zu Russland fest. Das Gedicht ist somit nicht nur eine Hymne auf die Heimat, sondern auch eine Absage an die Verlockungen des Fremden.

Die Einfachheit des Gedichts, seine klaren Bilder und der direkte Ausdruck der Gefühle machen es zu einem authentischen Zeugnis der Volksverbundenheit. Es spiegelt eine tiefe Verwurzelung im eigenen Land wider und die Wertschätzung der einfachen Freuden des Lebens, wie die Natur und die Gemeinschaft der Menschen. Das Gedicht ist eine Hommage an die Heimat, die trotz aller vermeintlichen Vorzüge anderer Orte, unvergleichlich bleibt.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.