Ist dir der heilige Bund, der alte, nicht klar, o so grüble
Nicht darüber und sieh Sanzio′s Logen nur an.
Raffael (4)
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Raffael (4)“ von Wilhelm Friedrich Waiblinger ist eine kurze, prägnante Aufforderung, die sich an den Leser richtet. Es vermittelt eine klare Botschaft, indem es einen Verweis auf die Kunst Raffaels nutzt, um eine Haltung zu suggerieren. Der Kern des Gedichts liegt in der Frage nach dem „heiligen Bund, der alte“. Der Leser wird scheinbar dazu aufgefordert, über diesen Bund nachzudenken.
Die zweite Zeile des Gedichts bietet eine klare Alternative: „Nicht darüber und sieh Sanzio’s Logen nur an.“ Hier wird dem Leser geraten, nicht zu grübeln und stattdessen die Werke Raffaels, insbesondere dessen Logen, zu betrachten. Dies deutet darauf hin, dass die Kunst Raffaels als Ersatz oder als Lösung für das Grübeln dienen kann. Es wird suggeriert, dass die Betrachtung der Kunst dem Betrachter einen Zugang zu einer tieferen, möglicherweise intuitiveren Erkenntnis ermöglicht, der das rationale Denken oder das Grübeln vorausgeht.
Die Bedeutung der „Logen“ Raffaels spielt eine zentrale Rolle. Die Logen, insbesondere die Fresken im Vatikan, sind für ihre detailreiche Komposition, ihre Harmonie und ihre religiöse Symbolik bekannt. Indem der Leser aufgefordert wird, diese Kunstwerke zu betrachten, wird er dazu eingeladen, die Schönheit und die spirituelle Tiefe der Kunst zu erfahren. Dies kann als eine Aufforderung zur Kontemplation und zur Suche nach Sinnhaftigkeit jenseits des rationalen Denkens interpretiert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht eine Aufforderung zur Hinwendung zur Kunst darstellt. Es impliziert, dass die Kunst Raffaels, insbesondere seine Logen, eine Möglichkeit bietet, das „heilige Bund“ – ein Begriff, der auf eine tiefere spirituelle oder moralische Ordnung hindeuten könnte – auf eine intuitivere und unmittelbare Weise zu verstehen, als es durch bloßes Grübeln möglich wäre. Das Gedicht plädiert für die Schönheit und die transformierende Kraft der Kunst als Quelle der Erkenntnis und Erleuchtung.
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