Hält die Augen in die Welt
Wie zwei schwarze Renner.
Zügelt sie kaum,
Aller Helden Held:
Weit dein Traum,
Reich ohne Raum.

Hör‘, es klagt die Flöte wieder
- Freiheit & Sehnsucht
- Frieden
- Gemeinfrei
Hält die Augen in die Welt
Wie zwei schwarze Renner.
Zügelt sie kaum,
Aller Helden Held:
Weit dein Traum,
Reich ohne Raum.
Das Gedicht „Knabe“ von Peter Hille skizziert in wenigen, dichten Bildern das Bild eines jungen Menschen, der voller Energie und ungebändigter Fantasie in die Welt blickt. Die Augen des Knaben werden mit „zwei schwarzen Rennern“ verglichen, was die Unruhe, Wildheit und Lebenskraft des Kindes unterstreicht. Die Augen als Spiegel der inneren Welt zeigen hier eine stürmische, kaum zu zügelnde Vitalität und Neugier auf das Leben.
Mit der Bezeichnung „Aller Helden Held“ wird der Knabe zum Symbol jugendlicher Unerschrockenheit und zur Projektionsfläche für das Ideal eines unbesiegbaren, träumenden Helden. Die Verbindung von kindlicher Unschuld und heldenhafter Vorstellungskraft deutet auf die grenzenlose Vorstellungskraft und den Mut hin, der in der Jugend liegt. Der Knabe lebt noch in einem Zustand, in dem Träume Realität sein können.
Der Schluss „Weit dein Traum, Reich ohne Raum“ bringt diese grenzenlose Freiheit und Vorstellungskraft auf den Punkt. Der Traum des Knaben kennt keine Grenzen, er ist „reich ohne Raum“ – eine poetische Umschreibung für die Weite und Tiefe der kindlichen Fantasie. Das Gedicht verdichtet so in knapper Form die Essenz jugendlicher Lebensenergie und zeigt die Welt aus der Perspektive eines Kindes, das sich selbst als ungebunden und mächtig erlebt.
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