In den Himmel greifen und wachsen,
Erde ziehen und schwellend fühlen
Treue Bitternis
Saftatmenden Bodens.

Drinklied
- Freiheit & Sehnsucht
- Gemeinfrei
- Heldenmut
In den Himmel greifen und wachsen,
Erde ziehen und schwellend fühlen
Treue Bitternis
Saftatmenden Bodens.
Das Gedicht „Baum“ von Peter Hille beschreibt in knapper, verdichteter Form die elementare Daseinsweise eines Baumes und macht dabei die Verbindung zwischen Himmel und Erde spürbar. Der Baum wird als ein Wesen gezeigt, das sich gleichzeitig nach oben und unten ausstreckt: „In den Himmel greifen und wachsen“ verweist auf seine kraftvolle, zielgerichtete Bewegung in die Höhe, während „Erde ziehen und schwellend fühlen“ auf die tiefe Verwurzelung und das Nähren aus dem Boden hinweist.
Die „Treue Bitternis“ des Bodens betont, dass diese Verbindung zur Erde nicht nur Leben spendet, sondern auch mit Schwere, vielleicht sogar mit Schmerz und Ernsthaftigkeit verbunden ist. Hier klingt ein Respekt vor den verborgenen Kräften der Natur an. Die Formulierung „saftatmenden Bodens“ gibt dem Boden eine fast lebendige Qualität – er atmet, gibt Kraft und hält den Baum im großen Kreislauf des Werdens.
„Baum“ ist ein meditatives Naturgedicht, das die Einheit und Gegensätzlichkeit von Streben und Verwurzelung, von Himmel und Erde poetisch zusammenführt. In wenigen Zeilen wird der Baum zu einem Symbol für das Leben selbst, das immer zwischen Aufstieg und Verwurzelung, zwischen Leichtigkeit und Schwere balanciert.
Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.