Widmung
Klänge wachsen auf den Wegen,
Im Gebüsch, im jungen Grün:
Alle meine Melodien
Möchte ich mit leisem Segen
Abends auf dein Kissen legen.
Wilde Blumen, seltne Früchte:
Was der reife Sommer bringt,
Möcht‘ ich in dein Zimmer tragen;
Sollst mir keine Antwort sagen.
Still! – der Traum versinkt – verklingt.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Widmung“ von Paula Dehmel ist eine zarte, poetische Liebeserklärung, die in sanften, musikalischen Bildern von Hingabe und stiller Zuneigung spricht. Die Sprecherin oder der Sprecher möchte der geliebten Person Melodien und Naturgaben schenken, ohne eine Gegenleistung oder Antwort zu erwarten. Es geht um ein reines, uneigennütziges Geben, das von einem leisen Segen begleitet wird.
Die Naturbilder – Klänge, Blumen, Früchte – unterstreichen die sinnliche, fast märchenhafte Atmosphäre des Gedichts. Besonders die Musikmetaphern, wie „Melodien“ und „verklingt“, erzeugen einen sanften, flüchtigen Klangcharakter, der den vergänglichen Moment der Widmung betont. Die Stille und die Traumhaftigkeit verstärken die Zärtlichkeit des Ausdrucks.
Die letzte Zeile mit dem verklingenden Traum lässt das Gedicht in einer melancholischen Andeutung enden: Die Hingabe bleibt möglicherweise unerwidert, oder sie ist nur ein flüchtiger, fast unwirklicher Moment. So vermittelt „Widmung“ eine Mischung aus leiser Freude und sanfter Sehnsucht – eine Liebe, die gibt, ohne zu fordern, und sich in der Stille verliert.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.