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Leise, Peterle, leise

Von

Leise, Peterle, leise,
der Mond geht auf die Reise.
Er hat ein weißes Pferd gezäumt,
das geht so still, als ob es träumt.
Leise, Peterle, leise!

Stille, Peterle, stille,
der Mond hat eine Brille.
Ein graues Wölkchen schob sich vor,
das sitzt ihm grad auf Nas und Ohr.
Stille, Peterle, stille!

Träume, Peterle, träume,
der Mond guckt durch die Bäume.
Ich glaube gar, nun bleibt er stehn,
um Peterle im Schlaf zu sehen.
Träume, Peterle, träume!

Ruhe, Peterle, ruhe,
der Mond hat goldene Schuhe.
Er hat sie schon bei Tag geputzt,
weil er sie ja nur nachts benutzt.
Ruhe, Peterle, ruhe!

Schlafe, Peterle, schlafe,
der Mond hat silberne Schafe.
Sie gehn am Himmel still und sacht
und sagen Peterle Gute Nacht!
Schlafe, Peterle, schlafe!

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Gedicht: Leise, Peterle, leise von Paula Dehmel

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Leise, Peterle, leise“ von Paula Dehmel ist ein zartes, beruhigendes Wiegenlied, das die kindliche Phantasie und den Zauber der Nacht aufgreift. Im Zentrum des Gedichts steht der „Peterle“, ein Kind, das sanft in den Schlaf begleitet wird, während der Mond als eine freundliche, fast magische Figur in Erscheinung tritt. Der Mond wird mit verschiedenen, ungewöhnlichen Eigenschaften ausgestattet, was ihm eine träumerische und verträumte Aura verleiht. Das Bild des Mondes, der ein „weißes Pferd“ gezäumt hat und „so still, als ob es träumt“ geht, vermittelt eine sanfte, fast märchenhafte Stimmung.

Die Wiederholung der Aufforderungen „Leise, Peterle, leise!“ und ähnlicher Varianten schafft eine beruhigende Melodie, die wie eine sanfte Einladung in die Welt der Träume wirkt. Die Vorstellung, dass der Mond eine Brille trägt und ein „graues Wölkchen“ sich vor ihn schiebt, fügt eine verspielte, kindliche Dimension hinzu. Der Mond, der eine Brille trägt, macht ihn zu einer vertrauten, beinahe menschlichen Gestalt, die eine Verbindung zwischen der Fantasiewelt des Kindes und der Realität herstellt. Die Beschreibung des Wölkchens, das „auf Nas und Ohr“ sitzt, verstärkt diese menschliche, fast liebevolle Eigenschaft des Mondes.

Das Gedicht entfaltet sich weiter, indem der Mond zunehmend märchenhafte Attribute erhält, wie „goldene Schuhe“, die er nur nachts trägt, oder „silberne Schafe“, die „still und sacht“ am Himmel entlang gehen. Diese fantastischen Bilder vermitteln das Gefühl einer magischen Nacht, in der der Mond als sanfter Begleiter und Beschützer des Kindes wirkt. Die „goldenen Schuhe“, die der Mond bei Tag putzt und nur nachts nutzt, vermitteln den Eindruck von Fürsorge und Vorbereitung, was die Fürsorglichkeit der Mondgestalt unterstreicht.

Abschließend lässt sich sagen, dass Dehmel in diesem Gedicht eine ruhige, fast träumerische Atmosphäre erschafft, die die Unschuld und den Zauber der Nacht einfängt. Der Mond wird zu einer fürsorglichen und magischen Figur, die das Kind sanft in den Schlaf wiegt. Durch die Verwendung von Wiederholungen und klangvollen Bildern wird eine beruhigende Wirkung erzeugt, die das Gedicht zu einem perfekten Wiegenlied macht. Es zeigt die Verbundenheit von Kind und Natur und lädt zu einer Welt der Ruhe, Träume und Geborgenheit ein.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.