Geht leise
Es ist müd von der Reise!
Es kommt weit her:
Vom Himmel übers Meer,
Vom Meer den dunklen Weg ins Land,
Bis es die kleine Wiege fand –
Geht leise!

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Geht leise
Es ist müd von der Reise!
Es kommt weit her:
Vom Himmel übers Meer,
Vom Meer den dunklen Weg ins Land,
Bis es die kleine Wiege fand –
Geht leise!
Das Gedicht „Geht leise“ von Paula Dehmel beschreibt auf zarte Weise den ruhigen und behutsamen Weg einer Reise, die von großer Bedeutung ist. Die Aufforderung „Geht leise“ zieht sich durch das ganze Gedicht und vermittelt eine Stimmung der Sanftheit und Vorsicht. Es wird beschrieben, dass „es“ – vermutlich das Leben oder ein bedeutendes Ereignis – „müd von der Reise“ ist. Diese Müdigkeit deutet auf die Erschöpfung hin, die durch eine lange, beschwerliche Reise entsteht, die von „vom Himmel übers Meer“ und „vom Meer den dunklen Weg ins Land“ führt. Es wird ein weiter und schwerer Weg skizziert, der viel Geduld und Ausdauer erfordert.
Die Reise, die hier beschrieben wird, scheint von einer fast mystischen Qualität zu sein, mit dem Bild des „Himmels“ und des „Meeres“, die als Symbole für Unendlichkeit und Ungewissheit stehen. Das Gedicht betont die weite Entfernung und den langen, schwierigen Weg, der schließlich zu einem „kleinen Wiege“ führt. Diese Wiege könnte für den Anfang des Lebens oder einen neuen Anfang stehen – ein zarter Moment des Friedens und der Ankunft nach einer langen Reise. Die kleine Wiege stellt eine zärtliche und friedliche Ankunft dar, die den bisherigen Weg in den Hintergrund treten lässt.
Die wiederholte Aufforderung, „leise zu gehen“, verstärkt das Gefühl von Respekt und Ehrfurcht vor dem, was erreicht wurde, und dem Ziel, das nun erreicht wird. Es ist, als ob die Reise und ihr Ziel eine heilige Bedeutung haben, die in Stille und Sanftheit gewürdigt werden soll. Die leise Bewegung könnte auch ein Hinweis auf das zerbrechliche, fragile Wesen des Lebens oder eines Neuanfangs sein, der in ruhiger und respektvoller Weise angegangen werden sollte.
In seiner Klarheit und Einfachheit vermittelt das Gedicht eine tiefe Sensibilität und das Verständnis für die Langsamkeit und Behutsamkeit, die manchmal erforderlich sind, um das Ziel zu erreichen – sei es im physischen oder im übertragenen Sinne. Es geht um die Anerkennung der Reise, ihrer Herausforderungen und der Ankunft an einem friedlichen Ziel, das in seiner Ruhe und Sanftheit respektiert werden soll.
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