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An Elsabe

Von

Es ist umsonst, das Klagen,
Das du um mich
Und ich um dich,
Wir umeinander tragen.
Sie ist umsonst, die harte Pein,
Mit der wir itzt umfangen sein.

Laß das Verhängnüs walten.
Was dich dort ziert
Und mich hier führt,
Das wird uns doch erhalten.
Dies, was uns itzt so sehr betrübt,
Ist’s dennoch, das uns Freude gibt.

Sei unterdessen meine,
Mein mehr als ich,
Und schau auf mich,
Daß ich bin ewig deine.
Vertraute Liebe weichet nicht,
Hält allzeit, was sie einmal spricht.

Auf alle meine Treue
Sag ich dirs zu:
Du bist es, du,
Der ich mich einig freue.
Mein Herze, das sich itzt so quält,
Hat dich und keine sonst erwählt.

Bleib, wie ich dich verlassen,
Daß ich dich einst,
Die du itzt weinst,
Mit Lachen mag umfassen.
Dies soll für diese kurze Pein
Uns ewig unsre Freude sein.

Eilt, lauft, ihr trüben Tage,
Eilt, lauft vorbei!
Eilt, macht mich frei
Von aller meiner Plage!
Eilt, kommt, ihr hellen Stunden ihr,
Die mich gewähren alle Zier.

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Gedicht: An Elsabe von Paul Fleming

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „An Elsabe“ von Paul Fleming thematisiert die Trennung zweier Liebender und die Hoffnung auf eine zukünftige Wiedervereinigung. Das lyrische Ich erkennt die gegenwärtige Trauer und das Leiden beider an, betont jedoch, dass diese Schmerzen letztlich vergeblich sind, da das Schicksal über ihr Wiedersehen entscheiden wird. Trotz der momentanen Trennung bleibt die Liebe zwischen den beiden bestehen und wird als Trostspender für die Zukunft dargestellt.

Ein zentrales Motiv des Gedichts ist die Beständigkeit der Liebe. Das lyrische Ich appelliert an Elsabe, ihm treu zu bleiben und sich an die gemeinsame Liebe zu klammern, da wahre Zuneigung nicht vergeht. Diese Überzeugung verleiht dem Gedicht einen hoffnungsvollen Unterton: Die gegenwärtige Traurigkeit wird durch die Aussicht auf eine glückliche Wiedervereinigung relativiert. Das Vertrauen in die Beständigkeit der Gefühle wird in Zeilen wie „Vertraute Liebe weichet nicht“ besonders deutlich.

Die letzte Strophe verstärkt die Sehnsucht nach besseren Zeiten und enthält einen eindringlichen Wunsch nach der Überwindung der traurigen Gegenwart. Die dunklen, bedrückenden Tage sollen schnell vergehen, um den glücklichen Moment der Wiedervereinigung herbeizuführen. Damit endet das Gedicht nicht in Verzweiflung, sondern mit einer zuversichtlichen Erwartung: Die Liebe soll die Trennung überdauern und schließlich in gemeinsamer Freude münden.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.