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O heischt nicht

Von

O heischt nicht, daß man kühl und achtsam
im Grenzbild seiner Kräfte lebt
und daß man niemals unbedachtsam
das eigene Können überstrebt.
Der Selbstvergrößerung Rausch und Wonne
erhält lebendig mich und dich –
denn jeder bracht wie Luft und Sonne,
den Aberglauben an sein Ich.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: O heischt nicht von Oscar Blumenthal

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „O heischt nicht“ von Oscar Blumenthal ist eine Aufforderung, sich nicht von der Vernunft einschränken zu lassen und stattdessen das ungestüme Streben nach Selbstverwirklichung zu bejahen. Es wendet sich gegen die Idee, ein Leben in Vorsicht und Selbstbeschränkung zu führen. Stattdessen wird die Freude am Überschreiten der eigenen Grenzen und die berauschende Erfahrung der Selbstvergrößerung gefeiert.

Der Dichter argumentiert, dass die menschliche Natur von einem tiefen Glauben an das eigene Ich geprägt ist, einem „Aberglauben“, der wie „Luft und Sonne“ lebensnotwendig ist. Dieser Glaube treibt uns an, unsere Fähigkeiten zu übersteigen und nach Größe zu streben. Die Verwendung des Wortes „Aberglauben“ ist dabei nicht unbedingt negativ konnotiert, sondern unterstreicht die tief in uns verankerte Überzeugung von unserer eigenen Bedeutung und Leistungsfähigkeit.

Die Sprache des Gedichts ist klar und direkt, ohne große Metaphern oder verschachtelte Satzkonstruktionen. Dies unterstreicht die Klarheit und Direktheit der Botschaft. Die Kürze des Gedichts trägt zur Prägnanz der Aussage bei und macht sie leicht verständlich und einprägsam. Die Verwendung von Reim (achtsam/unbedachtsam, dich/Ich) verstärkt zudem die musikalische Qualität und macht das Gedicht ansprechend.

Insgesamt feiert Blumenthal in diesem Gedicht das menschliche Streben nach Selbstverwirklichung und die damit verbundene Begeisterung. Es ist eine Ermutigung, die eigenen Grenzen auszuloten und die Welt mit der Kraft des eigenen Glaubens an sich selbst zu erobern, selbst wenn dies ein gewisses Maß an „Aberglauben“ erfordert. Es ist eine Ode an den Optimismus und die ungezügelte Entfaltung der menschlichen Kreativität und des Strebens.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.