Nun soll mir nicht mehr grauen
vor allem, was mir will
entnehmen meinen Mut
zusamt dem edlen Gut,
so mir durch Jesus Christ
aus Lieb erworben ist.
Nun soll mir nicht mehr grauen
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Nun soll mir nicht mehr grauen“ von Paul Gerhardt ist eine kurze, aber kraftvolle Bekundung des Glaubens und der inneren Stärke. Es handelt sich um ein Gebet, das Trost und Zuversicht in Angesicht von Widrigkeiten verspricht. Der Autor wendet sich direkt an sich selbst und drückt seinen Entschluss aus, die Furcht zu überwinden.
Das zentrale Thema ist der Mut. Der Sprecher wehrt sich gegen alles, was ihm den Mut nehmen könnte. „Alles, was mir will/ entnehmen meinen Mut“ ist die Bedrohung, die von der Außenwelt ausgeht. Sie ist unspezifisch, was ihre Vielschichtigkeit betont. Es kann sich um reale Ängste, Zweifel oder äußere Umstände handeln, die den Glauben erschüttern. Die Strophe zeugt von einer klaren Abgrenzung und der bewussten Entscheidung, sich nicht von diesen Einflüssen unterkriegen zu lassen.
Die letzte Zeile des Gedichts klärt die Quelle dieser neu gewonnenen Stärke. Der Sprecher bezieht seinen Mut aus dem, was ihm durch Jesus Christus zuteilwurde: „so mir durch Jesus Christ/ aus Lieb erworben ist.“ Das „edle Gut“ wird durch die Liebe Jesu erworben und impliziert Vergebung, Erlösung und das Versprechen des ewigen Lebens. Die Betonung der Liebe unterstreicht die tiefe Verbundenheit des Sprechers mit seinem Glauben und die Gewissheit, dass diese Liebe ihn beschützt.
Der Aufbau des Gedichts ist einfach und klar. Durch die Wiederholung des „mir“ wird eine persönliche und intime Atmosphäre geschaffen. Die kurze Reimstruktur und die schlichte Sprache unterstützen die Direktheit und die Klarheit der Botschaft. Es ist ein Gebet, das in seiner Kürze die Essenz christlichen Glaubens einfängt: die Überwindung der Furcht durch die Liebe und Gnade Jesu Christi.
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Lizenz und Verwendung
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