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Mondbeglänzte Zaubernacht

Von

Mondbeglänzte Zaubernacht,
Die den Sinn gefangen hält,
Wundervolle Märchenwelt,
Steig′ auf in der alten Pracht!

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Gedicht: Mondbeglänzte Zaubernacht von Ludwig Tieck

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Mondbeglänzte Zaubernacht“ von Ludwig Tieck beschwört in vier kurzen Versen eine Atmosphäre der Magie und des Staunens. Es ist ein klassisches Beispiel für die Romantik, die sich durch die Hinwendung zur Fantasie, zum Wunderbaren und zur Natur auszeichnet. Der Fokus liegt auf der suggestiven Kraft der Sprache, die dazu dient, beim Leser ein Gefühl der Verzauberung hervorzurufen und ihn in eine andere Welt zu entführen.

Die zentralen Elemente des Gedichts sind der Mond und die Nacht. Der Mond, der das erste Wort des Gedichts schmückt, wird in dieser romantischen Tradition zum Symbol des Geheimnisvollen und der Inspiration. Die Nacht verstärkt diese Wirkung, da sie traditionell mit Träumen, Fantasie und dem Übersinnlichen assoziiert wird. Die Kombination von „mondbeglänzt“ und „Zaubernacht“ suggeriert eine besonders intensive Erfahrung, in der die Realität durch eine magische Aura überlagert wird. Der Dichter wählt hier Worte, die nicht nur beschreibend sind, sondern auch eine emotionale Wirkung entfalten.

Der zweite Vers, „Die den Sinn gefangen hält,“ verstärkt die Wirkung der ersten Zeile. Die „Zaubernacht“ wird hier personifiziert, indem sie in der Lage ist, den „Sinn“ zu gefangen. Dies deutet darauf hin, dass das Gedicht nicht nur eine Beschreibung einer äußeren Landschaft, sondern auch eine innere Erfahrung darstellt, die den Leser in ihren Bann zieht und ihn dazu bringt, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Der „Sinn“ steht hier stellvertretend für die menschliche Wahrnehmung und das Bewusstsein, das in dieser magischen Nacht gefesselt und verwandelt wird.

Die letzten beiden Verse kulminieren in dem Ausruf „Wundervolle Märchenwelt, / Steig’ auf in der alten Pracht!“ Hier wird der Leser direkt angesprochen und in die beschworene Welt eingeladen. Der Begriff „Märchenwelt“ verdeutlicht die Hinwendung zur Fantasie und zur romantischen Vorstellungswelt. Das „Aufsteigen“ in dieser Welt impliziert einen Zustand des Loslassens und des Eintauchens in eine Sphäre, die frei von den Beschränkungen der Realität ist. Die „alte Pracht“ deutet auf eine Vergangenheit voller Schönheit und Geheimnis hin, die in dieser zauberhaften Nacht wieder zum Leben erwacht.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.