Juh, d Blüamla sind jetz do!
Gang, Winter, spring mer no!
Siggsch dött dia Stärla fliaga?
Haischt, wia der Reaga guißt?
Wia s Gsa’ft in d Wieda schuißt?
Gäx, weasch mi wohl it kriaga!

Am Grab des Bruders
- Abschied
- Alltag
- Emotionen & Gefühle
Juh, d Blüamla sind jetz do!
Gang, Winter, spring mer no!
Siggsch dött dia Stärla fliaga?
Haischt, wia der Reaga guißt?
Wia s Gsa’ft in d Wieda schuißt?
Gäx, weasch mi wohl it kriaga!
Das Gedicht „Früahling“ von Michel Buck beschreibt auf humorvolle und volkstümliche Weise die Ankunft des Frühlings. Die frische, aufgeregte Stimmung des Sprechers wird durch die direkte Ansprache an den Winter und die Frage nach den Veränderungen in der Natur deutlich. Die ersten Zeilen – „Juh, d Blüamla sind jetz do!“ – geben bereits einen fröhlichen Ton an, der die Freude über das Wiedererwachen der Natur ausdrückt. Der Frühling bringt das Erwachen der Blumen und das Ende des Winters, was in der Zeile „Gang, Winter, spring mer no!“ als Aufforderung an den Winter dargestellt wird, nun endlich zu weichen.
In den folgenden Versen fragt der Sprecher, ob die Sterne fliegen, ob der Regen gießt und wie es in den Wiesen aussieht, was die Aufregung und Neugierde des Frühlingserwachens widerspiegelt. Diese Fragen sind voller kindlicher Neugier und vermitteln die Stimmung eines Moments, in dem die Natur auf wundersame Weise zu neuem Leben erwacht. Die Sprache ist in einer schwäbischen Mundart gehalten, was dem Gedicht eine besonders lebendige, authentische und regionale Note verleiht.
Am Ende des Gedichts steht eine selbstbewusste, fast herausfordernde Feststellung: „Gäx, weasch mi wohl it kriaga!“ – „Geh weg, du wirst mich wohl nicht kriegen!“ Diese Zeile scheint dem Winter direkt entgegenzutreten, was die endgültige Vertreibung der Kälte und die feste Ankunft des Frühlings symbolisiert. Der Sprecher zeigt sich als unerschütterlich in seiner Freude über den Frühling und seine Weigerung, sich vom Winter noch länger stören zu lassen.
Insgesamt lässt Michel Buck in diesem Gedicht eine freudige, fast verspielte Atmosphäre entstehen, die den Frühling als eine Zeit des Neubeginns und der Erneuerung feiert. Es ist ein lockerer, lebendiger Ausdruck der Freude über den Wechsel der Jahreszeiten, der gleichzeitig durch die Mundart eine tiefere Verbindung zur Region und ihrer Kultur herstellt.
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