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Mein Leben

Von

Mein Leben, ein Leben ist es kaum,
Ich gehe dahin als wie im Traum.

Wie Schatten huschen die Mensch hin,
Ein Schatten dazwischen ich selber bin.

Und im Herzen tiefe Müdigkeit –
Alles sagt mir: Es ist Zeit …

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Gedicht: Mein Leben von Theodor Fontane

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Mein Leben“ von Theodor Fontane ist eine kurze, melancholische Betrachtung über das eigene Leben und die Vergänglichkeit des Daseins. Es offenbart eine tiefe Ermüdung und ein Gefühl der Entfremdung von der Welt. Das Gedicht konzentriert sich auf die innere Gefühlswelt des Sprechers und verzichtet dabei auf konkrete Beschreibungen oder erzählerische Elemente.

Die ersten beiden Verse etablieren sofort eine resignierte Haltung. Der Sprecher zweifelt an der Intensität und Lebendigkeit seines Lebens („Mein Leben, ein Leben ist es kaum“). Er vergleicht sein Leben mit einem Traumzustand („Ich gehe dahin als wie im Traum“), was auf eine Distanzierung von der Realität und ein Gefühl der Passivität hindeutet. Der Traum suggeriert Unwirklichkeit und die Unfähigkeit, das Leben aktiv zu gestalten.

In der zweiten Strophe wird diese Distanzierung weiter verstärkt. Der Vergleich der Menschen mit „Schatten“ deutet auf ihre Flüchtigkeit und Bedeutungslosigkeit hin. Der Sprecher positioniert sich selbst als Teil dieser Schatten, was sein Gefühl der Isolation und Vergänglichkeit unterstreicht. Er ist nicht nur Beobachter, sondern auch ein „Schatten“ unter Schatten, was die innere Leere und das Gefühl der Verlorenheit verdeutlicht.

Der letzte Vers „Und im Herzen tiefe Müdigkeit – / Alles sagt mir: Es ist Zeit …“ ist der Kern des Gedichts. Die „tiefe Müdigkeit“ im Herzen ist das Resultat der oben beschriebenen Distanz und der empfundenen Sinnlosigkeit. Das „Alles“ bezieht sich auf die innere Stimme des Sprechers, die ihm die Endlichkeit seines Lebens vor Augen führt. Der Ausdruck „Es ist Zeit …“ deutet auf eine Ahnung des nahenden Todes oder zumindest auf den Wunsch nach Ruhe und Frieden hin. Es ist ein resignierter Abschied von der Welt und ein Ausdruck tiefer Erschöpfung.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.