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Matten Has

Von

Lütt Matten, de Has′,
de maak sick een Spaß
he weer bi′t Studeern
dat Danzen to lehrn
un danz ganz alleen
op de achtersten Been

Keem Reinke de Voss
un dach: dat′s een Kost!
Un seggt: „Lüttje Matten,
so flink op de Padden?
Un danzst hier alleen
op dien achtersten Been?

Kumm laat uns tosam!
Ik kann as de Daam!
De Kreih, de speelt Fidel,
denn geiht dat kandidel,
denn geiht dat man scheun
op de achtersten Been!

Lütt Matten geev Poot,
de Voss beet em dood.
Un sett sick in′n Schatten,
verspies de lütt Matten.
De Kreih, de kreeg een
vun de achtersten Been.

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Gedicht: Matten Has von Klaus Groth

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Matten Has“ von Klaus Groth ist eine humorvolle, aber auch tragische Erzählung in plattdeutscher Mundart, die von einem kleinen Hasen namens Matten handelt. Es ist ein Beispiel für eine Tierfabel, die mit einem unerwarteten Ende aufwartet. Der Titel deutet bereits auf die Hauptfigur hin, ein kleiner Hase (Matten Has), der in seinem spielerischen Tanz von einem hinterhältigen Fuchs hereingelegt wird.

Der erste Teil des Gedichts beschreibt die fröhliche und unbeschwerte Natur des kleinen Hasen, der alleine tanzt und sich anscheinend am Leben erfreut. Die Wiederholung des Ausdrucks „op de achtersten Been“ (auf den Hinterbeinen) unterstreicht die kindliche Freude und Unbekümmertheit. Der Reim und der einfache Rhythmus verstärken den spielerischen Charakter, der die Bühne für das kommende Unheil bereitet. Der Leser wird in die Welt des kleinen Hasen eingeführt und nimmt an seiner Freude teil, ahnt aber noch nichts von der bevorstehenden Gefahr.

Im zweiten Teil erscheint der Fuchs, Reinke, der die Situation sofort als willkommene Gelegenheit wahrnimmt. Er täuscht Freundlichkeit vor und lockt den Hasen mit dem Versprechen, gemeinsam zu tanzen, begleitet von einer Krähe, die Geige spielt. Das Angebot ist verführerisch und verleitet den jungen Hasen dazu, seine Vorsicht zu vergessen. Der Fuchs nutzt die Naivität des Hasen aus, um ihn in eine Falle zu locken. Die Ironie liegt darin, dass der Fuchs, der eigentlich als listig und betrügerisch bekannt ist, hier versucht, den Hasen durch scheinbare Freundlichkeit und das Versprechen gemeinsamer Freude zu täuschen.

Der letzte Teil enthüllt das grausame Ende der Geschichte: Der Hase geht auf das Angebot des Fuchses ein, und dieser beißt ihn tot. Die Krähe, die eigentlich für die musikalische Begleitung vorgesehen war, bekommt nur ein Bein des Hasen. Der Kontrast zwischen der vorherigen Unbeschwertheit und dem brutalen Ende ist drastisch und schockierend. Die Erzählung endet abrupt, ohne jegliche Moral, was die Tragik noch verstärkt. Die Geschichte dient als Warnung vor Vertrauensseligkeit und der Gefahr, sich von falschen Freunden blenden zu lassen.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.