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Was bedeutet die Bewegung

Von

Was bedeutet die Bewegung
Bringt der Ostwind frohe Kunde?
Seiner Schwingen frische Regung
Kühlt des Herzens tiefe Wunde.

Kosend spielt er mit dem Staube,
Jagt ihn auf in leichten Wölkchen,
Treibt zur sichern Rebenlaube
Der Insekten frohes Völkchen.

Lindert sanft der Sonne Glühen,
Kühlt auch mir die heißen Wangen,
Küßt die Reben noch im Fliehen
Die auf Feld und Hügel prangen.

Und mich soll sein leises Flüstern
Von dem Freunde lieblich grüßen,
Eh noch diese Hügel düstern
Sitz ich still zu seinen Füßen.

Und du magst nun weiter ziehen,
Diene Frohen und Betrübten,
Dort wo hohe Mauern glühen
Finde ich den Vielgeliebten.

Ach, die wahre Herzenskunde,
Liebeshauch, erfrischtes Leben
Wird mir nur aus seinem Munde,
Kann mir nur sein Athem geben

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Was bedeutet die Bewegung von Marianne von Willemer

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Was bedeutet die Bewegung“ von Marianne von Willemer beschreibt auf eine poetische und sanfte Weise die heilende Wirkung der Natur, besonders des Ostwinds, auf das Herz und die Seele der Sprecherin. Der Ostwind wird in der ersten Strophe als bringend für frohe Kunde und als Erfrischung beschrieben, die die tiefe Wunde des Herzens kühlt. Das Bild des Windes, der in Bewegung ist, vermittelt den Eindruck von Leben und Veränderung, das etwas Negatives – eine Wunde – lindern kann.

Der Wind wird im weiteren Verlauf als sanft und fürsorglich dargestellt. Er spielt mit dem Staub, treibt die Insekten zur Rebenlaube und lindert das heiße Glühen der Sonne. Diese Bilder erzeugen eine harmonische, lebendige Atmosphäre und stehen symbolisch für das Linderung der Sorgen und die Freude, die der Wind in die Natur bringt. Der Wind wirkt wie ein Trostspender, der der Sprecherin eine angenehme Erfrischung bringt, aber auch eine tiefere Verbindung zur Welt und zu einem geliebten Menschen vermittelt.

Im Gedicht wird der Wind nicht nur als physische Bewegung beschrieben, sondern auch als Träger einer emotionalen Botschaft. Das „leise Flüstern“ des Windes wird mit einem „liebllichen Gruß“ verbunden, was auf eine tiefere spirituelle oder emotionale Bedeutung hinweist. Die Sprecherin sieht im Wind eine Verbindung zu einem „Vielgeliebten“, zu einem Menschen, der für sie von großer Bedeutung ist. Der Wind wird zum Vermittler von Zuneigung und Erinnerung, der eine intime Beziehung zwischen der Sprecherin und diesem Geliebten hervorruft.

Am Ende des Gedichts wird die Sehnsucht nach dieser Verbindung deutlich. Der Wind, der sanft und kühlend über das Land zieht, wird zum Symbol für die Liebe und das Leben, die nur durch den geliebten Menschen wirklich erblühen können. Es wird deutlich, dass die wahre Quelle der Freude und des Lebens für die Sprecherin nur in der Nähe des „Freundes“ oder „Vielgeliebten“ liegt. Der Wind, der sich weiter in die Welt trägt, wird als ein Element der Hoffnung und Erneuerung verstanden.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.