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Maylied

Von

Willkommen liebe Sommerzeit,
Willkommen schöner May,
Der Blumen auf den Anger streut,
Und alles machet neu.

Die Vögel höhen ihren Sang,
Der ganze Buchenhayn
Wird süßer, süßer Silberklang,
Und Bäche murmeln drein.

Roth stehn die Blumen, weiß und blau,
Und Mädchen pflücken sie,
Bald auf der Flur, bald auf der Au,
Ahi, Herr May, Ahi!

Ihr Busen ist von Blümchen bunt,
Ich sah ihn schöner nie,
Es lacht ihr rosenrother Mund,
Ahi, Herr May, Ahi!

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Gedicht: Maylied von Ludwig Christoph Heinrich Hölty

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Maylied“ von Ludwig Christoph Heinrich Hölty ist eine fröhliche und lebendige Feier des Frühlings und der Schönheit des Monats Mai. Der Dichter begrüßt mit freudigen Worten die „liebe Sommerzeit“ und den „schönen May“, der das Land mit seiner frischen Blüte und Farbenpracht überzieht. Die Natur wird als eine Quelle der Erneuerung und Schönheit dargestellt, die mit „Blumen auf den Anger“ (die Wiesen) und einem „neuen“ Leben die Landschaft erfüllt.

Die zweite Strophe beschreibt den Klang der Natur, der in den „Gesang“ der Vögel und das „süße, süße Silberklang“ des Waldes mündet. Die Buchen und Bäche tragen zur Musik der Natur bei, die in ihrer Harmonie die Seele des Dichters erfreut. Der Klang ist nicht nur eine akustische Erfahrung, sondern wird auch mit einer emotionalen, fast sinnlichen Wirkung verbunden, die den Frühling als eine Zeit der Lebensfreude und des Wohlbefindens darstellt.

In der dritten Strophe richtet sich die Aufmerksamkeit auf die „roten, weißen und blauen Blumen“, die von den Mädchen gepflückt werden. Diese Blumen, die als Symbole für die Schönheit der Natur und des Frühlings stehen, sind auch ein Anzeichen für die Jugend und das Leben, das in dieser Zeit erblüht. Der Dichter verwendet das „Ahi, Herr May, Ahi!“ als eine Art Ausruf der Bewunderung und des Staunens, der die Freude und das Erwachen der Natur widerspiegelt. Es ist eine Art feierlicher Ruf, der die Freude am Frühling und an der Schönheit des Moments unterstreicht.

Die letzte Strophe lenkt den Blick auf das „Mädchen“, dessen Busen mit Blumen „bunt“ geschmückt ist und das mit ihrem „rosenrothen Mund“ eine lebendige und verführerische Präsenz hat. Auch hier wird die Verbindung zwischen der Schönheit der Natur und der Jugend, die sie in ihrer vollen Pracht erlebt, deutlich. Das „Ahi, Herr May, Ahi!“ wird hier als eine Art Liebeserklärung an den Frühling und an das Leben in seiner vollen Blüte verstanden.

Insgesamt ist das Gedicht ein Lobgesang auf den Frühling und das Leben, das in dieser Zeit der Erneuerung und Blüte erwacht. Es feiert die Schönheit der Natur, die Freude der Jugend und das sinnliche Erleben des Moments. Hölty vermittelt eine Atmosphäre von Lebendigkeit und Freude, die durch die poetische Darstellung des Frühlings und der damit verbundenen Gefühle des Dichters hervorgerufen wird.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.