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Kutscher auf dem Knie

Von

Wagen im Wind!
Wie sitzt mein Kind!
Wie geht mein Pferd!
Alles verkehrt!
Holdriutsch –
Oben die Räder, unten die Kutsch!

Wagen im Schnee!
Da guckt das Reh,
Da schnuppert der Has
Mit der wackligen Nas!
Holdriuff –
Da sitzt unser Kutscher wieder oben uff!

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Gedicht: Kutscher auf dem Knie von Paula Dehmel

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Kutscher auf dem Knie“ von Paula Dehmel ist ein spielerisches, kindliches Gedicht, das eine skurrile Szene darstellt. Es beginnt mit der Beobachtung eines umgestürzten Wagens im Wind, was durch die scheinbar verdrehte Perspektive des Kindes verstärkt wird: „Alles verkehrt!“. Die Verwendung von kindlicher Sprache und die einfachen Reime, wie „Wind“ und „Kind“, „Pferd“ und „verkehrt“, erzeugen eine fröhliche und unbeschwerte Atmosphäre. Das Gedicht fängt die kindliche Faszination für das Chaos und die Vorstellungskraft ein, indem es das Bild des umgestürzten Wagens aufgreift und auf eine spielerische Art und Weise präsentiert.

Der zweite Teil des Gedichts, der durch das erste „Holdriutsch“ abgetrennt ist, führt eine neue Szene ein, die im Schnee spielt und die Aufmerksamkeit des Kindes auf die Natur lenkt. Die Erwähnung von Reh und Hase, die mit ihren wackeligen Nasen die Umgebung erkunden, schafft eine idyllische Winterlandschaft. Der Kontrast zwischen dem Chaos des umgestürzten Wagens und der Ruhe der Natur verstärkt die kindliche Wahrnehmung und das Staunen über die Welt. Die Verwendung von Lautmalerei, wie „schnuppert“, verstärkt die Lebendigkeit der Szene und lädt den Leser ein, sich in die Welt des Kindes hineinzuversetzen.

Die wiederkehrende Verwendung von „Holdriutsch“ und „Holdriuff“ wirkt wie ein spielerischer Ausruf und fungiert als Übergang zwischen den Szenen. Es unterstreicht die kindliche Freude und das Vergnügen an der skurrilen Situation. Der letzte Vers des Gedichts, „Da sitzt unser Kutscher wieder oben uff!“, stellt die Ordnung wieder her und deutet an, dass die Situation sich zum Guten gewendet hat. Dies vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das die kindliche Erfahrung ergänzt.

Insgesamt ist das Gedicht eine humorvolle und fantasievolle Darstellung der kindlichen Welt, in der spielerische Elemente und die Freude an der Natur im Vordergrund stehen. Es fängt die kindliche Wahrnehmung von Chaos und Ordnung ein und feiert die Unschuld und das Staunen des Kindes über seine Umwelt. Das Gedicht ist ein gelungenes Beispiel für Kinderlyrik, die durch ihre Einfachheit und den spielerischen Umgang mit Sprache eine heitere und unbeschwerte Atmosphäre schafft.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.