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Ich werde gegangen

Von

Ich taumeltürme
Welkes windes Blatt
Häuser augen Menschen Klippen
Schmiege Taumel Wind
Menschen steinen Häuser Klippen
Taumeltürme blutes Blatt

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Ich werde gegangen von Kurt Schwitters

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Ich werde gegangen“ von Kurt Schwitters zeigt eine stark fragmentierte und abstrahierte Sprache, die das Gefühl des Verwirrtseins, des Taumelns und der Entfremdung vermittelt. Die ersten Worte „Ich taumeltürme“ erzeugen ein Bild von instabiler Bewegung, das sowohl eine körperliche als auch eine geistige Unsicherheit ausdrücken könnte. Das „Taumeln“ wird hier zu einer Metapher für den Zustand des Sprechers, der sich möglicherweise in einer Krise oder einer schwierigen Lebenssituation befindet, in der alles um ihn herum unklar und verzerrt erscheint.

In der Mitte des Gedichts folgen bruchstückhafte Bilder wie „Welkes windes Blatt“ und „Häuser Augen Menschen Klippen“. Diese Bildfragmente sind wie Schnappschüsse aus einer verwirrten Wahrnehmung, die miteinander in einer assoziativen Weise verbunden sind, ohne eine klare Struktur oder lineare Bedeutung. Es scheint, als ob der Sprecher versucht, die Welt um sich herum zu erfassen, doch die Worte erscheinen unscharf und unklar. Das „welkes Blatt“ und der „Wind“ könnten auf den Herbst oder das Vergehen der Zeit hinweisen, während „Häuser“ und „Menschen“ die sozialen und physischen Aspekte der Welt darstellen, die ebenfalls in einem Zustand der Unsicherheit oder Instabilität erscheinen.

Die wiederholte Phrase „Taumeltürme blutes Blatt“ am Ende des Gedichts verstärkt den Eindruck einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Das „blutige Blatt“ könnte als Symbol für Schmerz, Verlust oder Zerstörung interpretiert werden, wobei das Bild des „Taumelturms“ auf eine instabile Struktur hinweist, die sowohl körperlich als auch emotional kippt. Es gibt einen ständigen Wechsel zwischen Bewegung und Stillstand, die das Gefühl der Desorientierung und das Zerrissensein des Sprechers widerspiegeln.

Schwitters verwendet in diesem Gedicht eine dadaistische Technik, die auf Assoziationen und Fragmentierungen setzt, um die Fragmentierung der Wahrnehmung und das Chaos im Leben zu illustrieren. Es ist weniger ein Gedicht mit klarer narrativer Struktur, sondern eher ein Ausdruck von Gefühlen der Verwirrung, Instabilität und des Zerfalls. In der Wiederholung der Bilder und der Zerstreuung der Wörter wird der Zerfall einer kohärenten Realität vermittelt, was die psychische und emotionale Zerrissenheit des lyrischen Ichs verdeutlicht.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.