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Inne Fremdn

Von

Dat gift keen Land so grön un so schön –
O weer ik wedder to Hus!
Dar singt de Vageln so fröhli,
Dar is de Schatten so köhli –
O dat ik wannern muss!

En Garn de liggt dar achter den Tun,
Dar blömt de Rosen so roth.
Min Leefste de neem sik en Annern,
Gesellen un de moet wannern:
Ade, du Leefste, lev wol!

Un Vader is dot, un Moder is dot –
O leeg ik dar ünner de Eer!
Dar sungn de Vageln so fröhli,
Dar weer de Schatten so köhli –
Ik seeg di nimmermehr!

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Gedicht: Inne Fremdn von Klaus Groth

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Inne Fremdn“ von Klaus Groth thematisiert Heimweh, Verlust und die unausweichliche Trennung von geliebten Menschen. Das lyrische Ich beklagt seine Entfernung von der Heimat und betont die Schönheit der vertrauten Landschaft. Die Naturbilder – das Grün des Landes, der Gesang der Vögel und der kühle Schatten – stehen für Geborgenheit und Frieden, die nun unerreichbar scheinen. Die Klage „O dat ik wannern muss!“ verdeutlicht den Schmerz des Fortgehens, das offenbar nicht freiwillig geschieht. Im zweiten Vers verstärkt sich die Melancholie: Neben der verlorenen Heimat verliert das lyrische Ich auch seine Geliebte, die sich einem anderen zuwendet. Der „Garn“ (Garten) mit den roten Rosen symbolisiert die einstige Liebe, die nun vergangen ist. Die Zeile „Gesellen un de moet wannern“ unterstreicht die Einsamkeit des lyrischen Ichs, das sich von allem Vertrauten verabschieden muss. Der letzte Vers steigert die Trostlosigkeit ins Endgültige. Neben der verlorenen Liebe und Heimat sind nun auch Vater und Mutter tot. Die Wiederholung der Naturbilder – singende Vögel und kühler Schatten – verstärkt die Sehnsucht nach Frieden, der nun nur noch im Tod gefunden werden kann. Die resignierte Feststellung „Ik seeg di nimmermehr!“ bringt die endgültige Trennung von der Heimat und den Liebsten auf den Punkt und macht die tiefe Verlorenheit des lyrischen Ichs spürbar.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.