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Kinderreim

Von

Ein Hahn,
zwei Hühner,
drei Gänse,
vier Schweine,
fünf Kühe,
sechs milchweiße Mäuschen,
sieben rururote Rattenschwänze,
acht wimmelnde wammelnde Waschweiber,
neun pinkende paukende Beckenschläger,
zehn knisternde knasternde Feuerknäste,
zwölf konstantinopolitanische Dudelsackpfeifenmachergesellen.

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Gedicht: Kinderreim von Unbekannt

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Kinderreim“ von unbekannter Autorenschaft präsentiert eine spielerische Aufzählung, die auf den ersten Blick rein assoziativ und ohne tieferen Sinn erscheint. Die Struktur ist klar: Eine Reihe von Begriffen, die von eins bis zwölf aufsteigen, wobei jede Zahl einem eigenwilligen, oft ungewöhnlichen Nomen zugeordnet wird. Diese Aufzählung entfaltet eine kindliche Logik, die auf Reim, Rhythmus und dem spielerischen Umgang mit Sprache basiert. Die Verwendung von Adjektiven und Partizipien verleiht den einzelnen Begriffen eine lebendige, fast bildhafte Qualität, die das kindliche Vorstellungsvermögen anspricht und die Eintönigkeit der reinen Zählung aufbricht.

Die gewählten Begriffe sind von unterschiedlicher Natur. Einige, wie „Hahn“, „Hühner“, „Kühe“ und „Schweine“, entstammen der Alltagswelt, während andere, wie „milchweiße Mäuschen“, „rururote Rattenschwänze“ oder „konstantinopolitanische Dudelsackpfeifenmachergesellen“, durch ihre ungewöhnliche Kombination von Adjektiv und Nomen, sowie durch ihre exotische oder humorvolle Anmutung überraschen. Diese Mischung aus Vertrautem und Fremdem, aus Realem und Fantastischem, ist typisch für Kinderreime und trägt zur Anziehungskraft des Gedichts bei. Es wird eine Welt geschaffen, in der das Fantastische und das Alltägliche nahtlos ineinander übergehen.

Der Reiz des Gedichts liegt weniger in einer tiefgründigen Botschaft als in der Freude am Klang der Wörter und der spielerischen Kombination von Begriffen. Die alliterativen Elemente, wie etwa „wimmelnde wammelnde Waschweiber“ oder „knisternde knasternde Feuerknäste“, verstärken den rhythmischen Charakter und machen das Gedicht für Kinder leicht merkbar und einprägsam. Die Wiederholung und Variation der sprachlichen Elemente erzeugt einen Sog, der den Leser oder Zuhörer in den Bann zieht. Es ist ein Gedicht, das primär dazu da ist, Spaß zu machen, die kindliche Neugier zu wecken und die Freude an der Sprache zu fördern.

In seiner scheinbaren Einfachheit offenbart der „Kinderreim“ eine klare Botschaft: Die Welt der Sprache ist ein Spielplatz, auf dem scheinbar willkürliche Kombinationen zu überraschenden, unterhaltsamen und sogar poetischen Ergebnissen führen können. Das Gedicht ermutigt dazu, mit Sprache zu spielen, sie zu erkunden und die eigenen Vorstellungen mit ihr zu verbinden. Die Erschaffung einer Welt aus Worten, die so vielfältig ist, wie die Fantasie eines Kindes, ist das eigentliche Ziel dieses Gedichts. Es ist ein kleines Kunstwerk, das die Magie der Sprache feiert.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.