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Keines Menschen Alltag ist frei…

Von

Keines Menschen Alltag ist frei von erbärmlichen Stunden,
alles Menschenleben ist Krankheit und Wiedergesunden.
Doch in der schwächsten Stunde flehe ich nicht um mein Leben;
Gott, du kannst es mir nehmen, du hast mir´s gegeben.
Eines erfleh ich im Stande der Schwachheit von dir allein:
Laß die kraftlose Stunde mein letztes Stündlein nicht sein.

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Gedicht: Keines Menschen Alltag ist frei... von Walter Flex

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Keines Menschen Alltag ist frei…“ von Walter Flex ist eine Meditation über die menschliche Existenz, die durch die Themen Krankheit, Genesung und letztendlich die Akzeptanz des Todes geprägt ist. Der Dichter blickt ehrlich auf die Unvermeidbarkeit von Leid und Schwäche im Leben, betont aber gleichzeitig die Bedeutung von Stärke und Widerstandsfähigkeit angesichts des Todes.

Das Gedicht beginnt mit einer Feststellung der menschlichen Verletzlichkeit: „Keines Menschen Alltag ist frei von erbärmlichen Stunden / alles Menschenleben ist Krankheit und Wiedergesunden.“ Diese Zeilen drücken eine allgemeine Wahrheit aus: das Leben ist ein Kreislauf aus Schmerz, Erholung und erneutem Schmerz. Die Ehrlichkeit in diesen Worten ist bemerkenswert, da sie die Realität des menschlichen Daseins ungeschminkt darstellt. Der Dichter erkennt an, dass Leiden und Krankheit integrale Bestandteile des Lebens sind.

Im zweiten Teil des Gedichts ändert sich der Ton. Der Dichter fleht nicht um sein Leben, was eine Akzeptanz des unvermeidlichen Todes impliziert: „Doch in der schwächsten Stunde flehe ich nicht um mein Leben; / Gott, du kannst es mir nehmen, du hast mir´s gegeben.“ Hier zeigt sich eine tiefe spirituelle Haltung. Die Ergebenheit und die Abwesenheit von Angst vor dem Tod sind Ausdruck eines Glaubens an eine höhere Macht, die über das Leben und den Tod entscheidet. Dies deutet auf eine innere Stärke und die Fähigkeit, sich mit dem Schicksal abzufinden.

Das Gedicht endet mit einem Gebet um Stärke in den letzten Momenten: „Eines erfleh ich im Stande der Schwachheit von dir allein: / Laß die kraftlose Stunde mein letztes Stündlein nicht sein.“ Der Dichter bittet um die Kraft, nicht in Schwäche und Hoffnungslosigkeit zu sterben, sondern in Würde und mit einem Gefühl der Stärke. Diese Zeilen unterstreichen die Bedeutung der inneren Stärke und des Mutes, selbst in den letzten Augenblicken des Lebens. Die Bitte ist ein Appell an die Gnade und ein Ausdruck des Wunsches, bis zum Schluss die eigene Identität zu bewahren.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.