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Für einen übertreibenden Deutschthümler

Von

Deutscher, sei deutscher als deutsch, dann dringet die wahre Verdeutschung
Dir in das deutsche Geblüt, bleibend mit deutschem Bestand.
Dann läßt durch deutsche Befeindung du nimmer dich feige entdeutschen,
Sinkest dann ganzlich durchdeutscht einst in’s germanische Grab.

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Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Für einen übertreibenden Deutschthümler“ thematisiert auf satirische Weise eine übersteigerte Form des Nationalismus und die absurde Forderung nach maximaler „Verdeutschung“. Durch die bewusste Überladung mit dem Wort „deutsch“ und seinen Ableitungen entsteht eine ironische Überzeichnung, die den exzessiven Patriotismus ad absurdum führt.
Die Wortwahl wirkt bewusst künstlich und übertrieben, insbesondere durch Neuschöpfungen wie „Verdeutschung“ und „entdeutschen“. Dies verstärkt die Kritik an einer nationalistischen Ideologie, die in ihrer Radikalität sinnentleert erscheint. Die letzte Zeile führt diesen Gedanken ins Extrem, indem sie die völlige Durchdringung mit „Deutschsein“ als Voraussetzung für den endgültigen Untergang im „germanischen Grab“ beschreibt – ein Verweis darauf, dass eine solche Haltung letztlich in Selbstzerstörung mündet.
Insgesamt entlarvt das Gedicht eine nationalistische Überhöhung als gefährlich und grotesk. Die scheinbare Aufforderung zur absoluten „Verdeutschung“ wird durch ihre eigene Übertreibung als Unsinn entlarvt, sodass das Gedicht als satirische Warnung vor übersteigertem Nationalstolz gelesen werden kann.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.