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Poesie

Von

Poesie ist tiefes Schmerzen,
Und es kommt das echte Lied
Einzig aus dem Menschenherzen,
Das ein tiefes Leid durchglüht.

Doch die höchsten Poesien
Schweigen wie der höchste Schmerz,
Nur wie Geisterschatten ziehen
Stumm sie durchs gebrochne Herz.

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Gedicht: Poesie von Justinus Kerner

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Poesie“ von Justinus Kerner stellt eine tiefgründige Verbindung zwischen Poesie und Schmerz her. Zu Beginn wird Poesie als eine Form des „tiefen Schmerzens“ beschrieben, was darauf hinweist, dass wahre Kunst und Ausdruck oft aus einem intensiven inneren Leid hervorgehen. Die Vorstellung, dass „das echte Lied“ nur aus einem „durchglühten“ Herzen kommt, lässt darauf schließen, dass authentische Kunst nicht von oberflächlichen Gefühlen, sondern von einem intensiven, persönlichen Schmerz geprägt ist.

In den folgenden Versen wird die Idee vertieft, dass die höchsten Poesien oft in Stille existieren, „wie der höchste Schmerz“. Diese Poesien sind nicht lauthals oder einfach zugänglich, sondern ziehen „stumm wie Geisterschatten“ durch das gebrochene Herz des Dichters. Die Verwendung von „Geisterschatten“ verstärkt die Vorstellung, dass wahre, tief empfundene Poesie etwas Unfassbares ist, das schwer zu fassen und zu erklären ist, und dass es oft der Schmerz selbst ist, der sie hervorbringt.

Kerner spielt mit der Idee, dass Poesie und Schmerz untrennbar miteinander verbunden sind. Die höchste Form der Poesie entsteht nicht in Momenten des Glücks oder der Leichtigkeit, sondern in den tiefen, oft schmerzhaften Erfahrungen des Lebens. Dieser Schmerz wird in die Worte und die Kunst verwandelt, aber die wahre Bedeutung und Tiefe der Poesie bleibt unausgesprochen und nur dem empfindsamen Herzen zugänglich.

Das Gedicht reflektiert über die Rolle des Dichters und der Poesie in der Verarbeitung von Leid und Schmerz. Es zeigt, dass Kunst nicht immer aus Freude oder Inspiration entsteht, sondern oft aus den dunkelsten und schwersten Momenten des Lebens. Die „schweigende“ Poesie ist nicht weniger kraftvoll; sie ist vielmehr ein Ausdruck von Schmerz und Erfahrung, die jenseits der Worte existieren.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.